Besuch im Zoo

Gestern waren Schnäuzelchen, Llewella und Junior in Augsburg im Zoo. Wir waren gespannt, was unser Kleiner dazu sagen würde. Gemeinsam mit einer ziemlichen Zahl anderer Eltern mit Kind(ern) schoben wir also durch den Tiergarten, der in einem gemütlichen Vormittagsbummel erledigt werden kann.

Schnäuzelchen hatte Junior meist auf dem Arm, denn dann konnte dieser besser sehen. Äffchen waren einigermaßen interessant, die Onager-Esel wurden immerhin als Pferdchen erkannt, alles größere Getier war weitgehend uninteressant.

Die Stars des Vormittages waren eindeutig alle gefiederten Zeitgenossen. Jedem Vogel wurde fasziniert zugesehen und dieser auch kommentiert. Seitdem ist also klar – nicht nur die Ente macht „quak-quak“ – sondern alles, was da fliegen kann.

Fazit: Ein netter kleiner Zoo, den wir bestimmt wieder einmal besuchen werden.

Das hier kann ich Ihnen aber nicht vorenthalten: An dieser Straße liegen nämlich die Parkplätze des Zoos…

Sonntag (22.08.), Sonnenschein, 30C
Montag (23.08.), bewölkt, leichter Wind, 23°C

Tagetesmeer

Im Terrassenbeet – Sie erinnern sich, das sah noch vor nicht allzulanger Zeit SO aus – blüht es jetzt prächtig. Lauter Tagetes – dabei habe ich nur die Tageteseinfassung gesetzt, der Rest hat sich selber ausgesät gehabt!

Sonntag (15.08.), abwechselnd sonnig und bewölkt, warmer Wind, kein Viechzeug – herrlich, wenn auch nur 19 Grad

Braten „La Mamma“

Ein Braten sollte es dieses Wochenende mal wieder geben, so beschloß ich gestern. Schon der Übung wegen, den meine Fertigkeiten in diesem Métier lassen doch noch zu wünschen übrig. Minchen sieht das zwar nicht so extrem, aber wie sie selbst so richtig sagte: „Verbessern lässt sich immer etwas“.

Nun gut. Heute Morgen im Supermarkt gestanden und diverse Schweinebraten („von der Nuß“ ließ ich mich belehren) gesehen. Gut. „Legen’s mir den da bitte mal auf die Waage“. 1.4 kg, eigentlich stand mir mehr der Sinn nach dem klassischen Doppelpfünder, aber in kurzer Blick auf die Konkurrenz in der Auslage ließ mich jeden Versuch vergessen, was erheblich kleineres zu finden. Ach, egal, dachte ich mir – wie mir meine Mama versicherte, muss man für einen Braten schon ein „g’scheites“ Stück Fleisch hernehmen. Alles klar. Das Ding war „g’scheit“, davon war ich schnell überzeugt. „Des passt so“ meinte ich zur Dame hinterm Tresen, zog kurz den Hut und ging von dannen.

So gegen halb Fünf wollte ich spätestens begonnen haben, schließlich muss Schnäuzelchen jr. ja so gegen sieben essen. Wie Sie sich denken können, hat das nicht geklappt. Minchens Frau Mutter war noch zum Kaffee da, da hatte ich mich dann doch ein wenig verratscht.

Bevor ich dann zu Werke schritt, musste ich dann doch noch mal die hauseigene Expertin in Sachen Küche konsultieren. Dank so moderner Dinge wie dem Telefon auch kein Problem mehr. Zur Jugendzeit meiner Mutter, als diese in der Landwirtschaft mit angeschlossener Gastronomie meiner Großeltern aufwuchs, wären die 260 km nach Hause wohl nicht so leicht zu überbrücken gewesen. Nach dieser letzen Ölung schritt ich sogleich zur Tat.

Den Braten gewürzt (Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß) und scharf angebraten. Theoretisch. Praktisch war es erst mal etwas zaghaft (Fett nicht heiß genug), dann wär er mir fast angebrannt (Fett nun wohl zu heiß). Gerade rechtzeitig erwischt. Dann in den Ofen gestellt, „stellscht so hundertachtz‘ Grad ei und läscht’n erscht mol a guete Schtund bei zunem Deckl vor sich hi brote“¹.

Derweil, noch in aller Ruhe, das verschiedene Gemüse für den Braten vorbereitet: Sellerie, Knoblauch, Lauch, Karotten und Tomaten. Letztere waren zu schälen, nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Und ja, mir ist bekannt, dass man sie im Vorfeld blanchieren muss…

Nach der angegebenen Stunde habe ich erst mal das Nudelwasser aufgesetzt. Der Blick in die Speis ließ mich dann aber gleich in hektische Aktivität ausbrechen: Außer Spaghetti keine Nudeln im Haus. Blöd. Ganz blöd. Um nicht zu sagen… „Miiinchen!!!!“ Eine kurze Debatte später versuchte ich meinen ersten Spätzleteig. Erfolglos, aber das erfuhr ich erst gut 20 Minuten später.

In der Zwischenzeit hatte das Gemüse seinen Weg in den Braten gefunden. Geruchsprobe: Sehr befriedigend. Deckel wieder drauf, Schublade zu, Uhr neu stellen.

Dann kam Minchens fachfrauischer Blick auf den Teig. Und die ersten Rettungsversuche, die schnell im Biomüll endeten. Irgendwas mit zu trocken und falscher Rührgerätschaft. Alle klar. Fazit: Ich bleibe bei meinen Bratkartoffeln, da weiß Mann, was er hat.

Während Minchens neuer Spätzleteig seinen Weg in das heiße Wasser fand nahm ich dann für den Endspurt den Deckel vom Braten herunter. Gute zehn Minuten später dann ein erster kritischer Blick auf das Ganze (Geruchsprobe verlief erneut zu meiner Zufriedenheit). Unschlüssigkeit machte sich breit. War das Ding nun durch oder nicht.

Dunkel war da in meiner Erinnerung, dass meine Mama das früher immer mit einer Stricknadel prüfte. Ich nahm also, in Ermangelung des passenden Werkzeugs, eine Bratengabel und stach herzhaft zu. Ein wenig Saft kam heraus, aber ohne Blut. OK. Und was – im Namen aller kulinarischen Götter – hatte das nun zu bedeuten. Also doch wieder zum Bratenthermometer gegriffen. Eigentlich wollte ich das vermeiden, denn mit dem Ding habe ich bisher nur vergleichsweise trockene Gummisohlen produziert.

10° unter der für Schwein angezeichneten Temperatur.

Tja.

Hm.

Hmmmmmm.

Also, Kompromiss. Noch eine viertel Stunde. Schnäuzelchen jr. hatte mittlerweile gegessen (Spätzle mit Gemüse und Bratenfond, war wohl sehr lecker). Die Zeitplanung war, wie eingangs schon erwähnt, nicht ideal. Wie bei uns halt so üblich.

Nach der Gnadenfrist blickte ich wieder in den Ofen. Gerade einmal 3° mehr. „Also,“ so stellte ich für mich fest, „das ist mir jetzt zu blöd. Mein Bauch sagt mir, dass dieses blöde Stück Nuß schon längst fertig ist.“ Also rausgeholt und ruhen lassen.

An dieser Stelle stellte ich positiv überrascht fest, dass der Fond samt Gemüse sehr lecker war. Jetzt aber hurtig. Alles anrichten und vorbereiten. Dann der Moment der Wahrheit. Nach dem ersten Schnitt bestätigte sich mein Bauchgefühl. Das Ding war durch. Eigentlich schon fast einen Hauch zu weit. Egal, was Minchen meint, eine Eins gäbe ich mir nicht. So saftig, wie der letzte Schweinebraten (nein, ich weiß nicht, ob dieser auch von der Nuss war) meiner Mama war er nicht. Ich hätte doch auf mein Gefühl hören sollen und nicht auf das blöde Bratenthermometer. Das Ding wird jetzt verbannt, das ist beschlossene Sache.

Trotz des zwischenzeitlichen Chaos war das Ergebnis dann doch recht:

Und das schönste daran: Es ist genügend Braten übrig, dass ich am Montag in der Firma noch was davon haben werde …

¹) Für unsere Leserschaft über dem Weißwurstäquator: „Bei 180° etwa eine Stunde zugedeckt garen lassen.“

zwölf2010 – August

Als ich heute abend meine Pferde in den Stall brachte, kam es – DAS Licht.

Im Laufschritt ging es ins Haus, die Kamera holen. Dann im Laufschritt in den Stall zurück, den vergessenen Schlüssel geschnappt und wieder zurück zum Haus. Ab ins Auto und nichts wie los zur Fotolocation. Zu Fuß ist es zwar nicht weit – aber da wäre ich wohl zu spät am Ziel gewesen.

Und hier kommt es also, mein August-Foto, aufgenommen abends gegen halb neun.

Dann habe ich noch ein wenig weiter geknipst – wann hat man schon einmal so eine Kulisse und dann auch noch die Kamera parat?

Donnerstag (12.08.), tagsüber trocken, aber bedeckt, abends Gewitter, 23°C

Wenn einer eine Reise tut..

Llewella und Schnäuzelchen waren eingeladen. Am Samstagnachmittag auf einer Hochzeit im Rheinland. Genauer gesagt, in unserer ehemaligen Bundeshauptstadt.

Junior durfte das Wochenende bei Oma und Opa verbringen – das erste Mal über Nacht woanders und er hat es ganz klasse gemacht! So konnten Llewella und Schnäuzelchen am Samstag um halb acht losfahren, nachdem die Vierbeiner versorgt waren. Der Nobelhobel brauste los, vollgepackt mit eleganten Klamotten – und viel zu essen.

Gegen neun gab es dann Frühstück, auf einem Autobahnparkplatz mit ganz viel grünen Bäumen. Die Bänke standen richtig im Wald – wäre der Lärm der Autobahn nicht gewesen, hätte man sich ganz wie bei einem Picknick fühlen können! Ein Frühstück mit wunderbarem Brot, (hart)gekochten Eiern, Marmelade und Aufschnitt und schönem heißen Tee aus Thermoskannen – sogar der braune Zucker für den Tee fehlte nicht! Da kann ich auf ein Frühstück in einem Rasthaus glatt verzichten!

Die Trauung unseres lieben Freundes mit seiner Auserwählten fand schließlich in der Schloßkirche der Universität Bonn statt – eine wunderschöne Kirche, die kleiner ist, als ihr Name vermuten läßt! Anschließend wurde ausgiebig gefeiert, und zwar diesmal außerhalb von Bonn. Dort gibt es ein Anwesen, das von seinem Besitzer vor zwölf Jahren in desolatem Zustand erworben wurde (laut Aussage einer Bedienung) und liebevoll hergerichtet wurde: Die Kleeburg.

Genau die Sorte Anwesen, die von Llewella und Schnäuzelchen genauestens inspiziert werden mußte. Wenn wir gekonnt hätten, wären wir wohl in die verschiedensten Winkel gekrochen. In festlicher Kleidung mußte diesem Wunsch aber widerstanden werden.

Jedenfalls war dies ein traumhaftes Ambiente für eine wunderschöne Hochzeitsfeier mit einem hervorragenden Buffet. Llewella war so pappsatt, dass sie beinahe nicht mehr in ihren Rock gepaßt hätte! Wir danken unserem lieben Freund und seiner Auserwählten noch einmal für den tollen Tag – wir haben ihn genossen!

Ein stilechtes Hochzeitsgefährt

Der nächste Morgen führte uns dann – nach einem ausgiebigen Frühstück in einem Hotel, das im Internet ausgesucht worden war und uns gut gefiel – wieder in die Heimat zurück. Aber nicht auf dem direkten Weg, denn das wäre ja zu langweilig gewesen.

Der Nobelhobel fand seinen Weg zunächst nach Königswinter, wo wir ein Stückchen der Deutschen Alleenstraße folgten. Da gab es durchaus ein paar ansehnliche alte Häuser zu bewundern – früher baute man einfach mit Stil!

Gemütlich folgten wir dann dem Rheinufer nach Süden. So trafen wir auf zwei schwarze Gebäude rechts und links des Ufers, die unsere Neugierde weckten. Also den Nobelhobel abgestellt und nichts wie raus, bewaffnet mit der dicken Berta.

Und, was soll ich sagen – wir lernten wieder einmal ein Stückchen deutsche Geschichte kennen! Die schwarzen Gemäuer waren zwei Brückenköpfe, die einzigen Überbleibsel der Ludendorffbrücke bei Erpel. Remagen liegt auf der anderen Seite des Rheins – und diese Brücke und ihre Geschichte sind einfach beeindruckend.

Das Photo entstand vor einer Mauer, die den Erpeler Brückenkopf vor neugierigen Besuchern abtrennte, aber man kann einen guten Eindruck davon gewinnen, wie die Brücke damals verlief!

Weiter ging unsere Fahrt. Der Nobelhobel fuhr nach Linz – nein, nicht das in Österreich! Am Rhein gibts das auch! Die historische Altstadt war bestimmt sehenswert, was man so beim drumherumkurven sehen konnte. Doch leider war in der Altstadt Trödelmarkt, den Llewella und Schnäuzelchen so gerne besucht hätten! Aber es gab keinen einzigen Parkplatz mehr – also ging es weiter, bis nach Koblenz.

Dort reichte die Zeit nicht mehr so weit, wie wir es gerne gehabt hätten, denn schließlich wollte Junior ja abens noch von Oma und Opa geholt werden. Also bummelten wir nur ein knappes Stündchen durch die Stadt, stärkten uns dann noch mit Kaffee und Kuchen in einer Konditorei mit einer so beeindruckenden Kuchen- und Tortenauswahl, wie ich sie noch selten gesehen habe, und machten uns schlußendlich auf den Heimweg.

Schön war es, das Wochenende! So etwas sollte man wiederholen…