Chili-Limetten Marinade aus Französisch-Westindien

Guten Abend, werte Zuhörer.

Heute möchte ich Ihnen wieder einmal einen kleinen Ausflug ins Exotische bieten. Das Ziel unserer heutigen Reise sind die Französischen Antillen, auch Französisch Westindien genannt. Rund 7.200 Kilometer, immerhin etwa ein Sechstel des Erdumfangs, trennt Deutschland von dieser Inselgruppe. Während das Licht für diese Strecke rund 25 ms brauchen würde, müssen wir Menschen doch ein wenig länger in Kauf nehmen. In Nonstop-Flug würde man wohl zwischen 8 und 10 Stunden benötigen.

Guadeloupe ist die größte Insel dieser Gruppe und stellt ebenso wie Martinique eines der französischen Übersee-Départements dar. Das heißt, dass Sie praktischerweise direkt mit dem Euro bezahlen können.

Von der traumhaften Landschaft einmal abgesehen, gibt es dort ein sehr leckeres gegrilltes Hühnchen, eines der besten der Karibik. Wenn man dem Autor der Barbecue Bible Steven Raichlen vertrauen möchte. Unter uns vorneweg: Sie können dies bedenkenlos tun.

Sollten Sie also jemals die Straßen von Guadeloupe erleben, rate ich Ihnen, einer der Grillhütten am Straßenrand einen Besuch abzustatten und sich ein gegrilltes Hühnchen zu genehmigen.

Das Geheimnis liegt hier in einer – je nach Geschmack – scharfen Marinade aus Knoblauch, Chillies, frischem Thymian, Schalotten, Frühlingszwiebeln, Limettensaft und einigen weiteren Gewürzen und Kräutern.

Wie so häufig beim Grillen ist es ein sehr gemütliches Arbeiten, da man den meisten Aufwand gemütlich am Vormittag beim Zusammenstellen der Marinade abhandeln kann. Der Hauptaufwand besteht einmal mehr darin, die gesamte Sammlung an frischen Kräutern, allen voran den Knoblauch, die Frühlingszwiebeln und die Petersilie in entsprechend kleine Teile zu zerlegen.

Vier Stunden Marinieren ist schon mal ein gutes Maß gewesen. Auch ist es tatsächlich so, dass die Mischung mit vielen Fleischsorten zu verwenden ist, nicht nur mit Hühnchen. Meiner bescheidenen Meinung nach (IMHO würde man heute wohl Neudeutsch sagen) ist die Mischung aber am Besten für ein helles Fleisch geeignet.

Die Marinade konserviert die ohnehin schon wenige Flüssigkeit des Geflügels sehr gut und zieht geschmacklich auch gut in das Fleisch hinein.

Leider waren wir gezwungen, das Fleisch dann in der Pfanne aufzubraten. Petrus hat uns ein ordentliches Gewitter vorbeigeschickt. Vermutlich setzen Sie jetzt zu einem „Ich hätte bei uns doch auch unterm Dach grillen können“ an. Womit Sie im Grunde sicher recht haben.

Dummerweise bin ich letzten Montag an meinem Auto vorbeigelaufen und hab mir dabei einen Mittelfußknochen zerlegt. (Ja, so einfach geht das…) Da hatte ich dann ehrlich gesagt doch keine Lust, mich mit Hilfe von Krücken durch den Regen zu unserem Unterstand zu bewegen. Das Ergebnis hat sich aber trotz allem sehen lassen können. Oder besser schmecken lassen. Sie wissen schon.

In diesem Sinne möchte ich Sie jetzt in Gedanken noch ein wenig in der Karibik belassen, ehe Sie zum tristen, urdeutschen Montag zurückkehren.