Der Holunder ist reif

Der in meiner Einfahrt zwar noch nicht, aber dafür findet man jede Menge vollreifer Büsche, wenn man über Land fährt. Also packte ich einen Eimer, eine ausgediente Getränkekiste zum Draufsteigen und einen großen Wäschekorb in meinen Kofferraum. Junior durfte auch mit und schon ging es los.

Gestern verarbeiteten wir bereits die gepflückten dreieinhalb Kilo Holunderbeeren (mit Stengeln gewogen) zu Saft. Nachdem leider die letzte Flasche nicht ganz voll wurde, zogen wir heute vormittag noch mal los. Manchmal ist es nicht ganz einfach, die Büsche zu finden. Direkt an der Landstraße wollte ich dann auch nicht gerade pflücken… Aber dann stellte ich fest: Man muß nur abseits der Hauptstraße nach unbewohnten Bauernhöfen gucken – da findet sich meist der eine oder andere Busch. Also pflückten wir heute noch einmal ungefähr dreieinhalb Kilo.

Der Dampfentsafter arbeitet fleißig und so habe ich nun einen nette kleine Anzahl Flaschen mit Holunderbeersaft erhalten. Ich freue mich jetzt schon, wenn es dann im Winter Holunderbeersuppe mit Apfelschnitzen und Grießklößchen gibt. Ich mag diese Suppe unheimlich gern und ich bin gespannt, was Junior dazu sagen wird.

Sicherlich wird auch heute wieder ein wenig Saft übrig bleiben – diesen verarbeite ich dann entweder zu Holunder-Apfel-Marmelade oder zu Holunder-Birnen-Marmelade. Sowohl Äpfel als auch Birnen sind vorhanden. Welche Sorte, weiß ich noch nicht so recht….

Ach ja – so sehen meine Paprika gerade aus (bzw. sahen – denn die Gelbe habe ich gestern geerntet und sie ist schon verzehrt!)

Donnerstag (25.08.), sonnig und windstill, 32°C 
Freitag (26.08.), sonnig, ganz leichter Wind, 30°C 

Mausoleum

Nachts: Alle Fenster aufgerissen, damit es zumindest irgendwie ein wenig abkühlt.

Nach dem Frühstück: Alle Löcher dicht, alle Rolläden runter. Elektrisches Licht an, sonst sieht man kaum was. Das hat echt was von einem Mausoleum. Aber was will man machen – die dreißig Grad, die heute wieder erwartet werden, muss ich nicht in der Bude haben.

Um Acht stand ich übrigens schon im Garten und habe doch sage und schreibe einen knappen Meter meines Wohnzimmerbeetes ent-unkrautet. Wie schmal der Meter ist, erwähne ich hier lieber nicht, sonst hört sich das überhaupt nicht mehr beeindruckend an. Nach einer halben Stunde mußte ich eh abbrechen, weil zu heiß und zu viele Wespen unterwegs…

Aber bei uns in der Tageszeitung stand gestern, dass es auf gar keinen Fall mehr Wespen gäbe als sonst… Ja, klar. Nur all die, die es gibt, konzentrieren sich bei mir im Garten. Äpfel hatten wir die letzten Jahre schließlich auch schon jede Menge. Nur noch NIE so viele Wespen….

Äpfel, Felder, Landlust

Direkt nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg, den Kofferraum voll mit zwei großen Wäschekörben mit Äpfeln. Einen hatte ich ja gestern früh geklaubt, den zweiten haben wir alle gemeinsam gestern abend noch vom Baum geschüttelt. Wespentechnisch war es abends besser, nur leider wurde es dann um neun schon dunkel, so dass wir abbrechen mußten. Der Baum am Reitplatz ist jetzt zur Hälfte geleert. Ungefähr. 

 

Als erstes ging es zur Kelterei. Zwar hätten wir die Äpfel auch bei uns bei der ortsansässigen Raiffaisen-Filiale abgeben können, aber deren Saft schmeckt mir nicht ganz so gut wie der, den es bei der Kelterei Gum gibt. Der ist nämlich ausgesprochen lecker.  Die beiden Körbe wurden zunächst gewogen – 50 Kilo Äpfel! – und dann mittels Förderband in einen großen Apfelcontainer befördert, wobei die Gammeligen aussortiert wurden und nochmals abgezogen. So geschah es zumindest bei meinen Vor-Apfel-Abgebern – wir hatten gut sortiert, es gab keine Gammeläpfel!

 

Anschließend ging es zur Fotolocation  – das Augustbild für Janas Fotoprojekt zwölf2011 knipsen. Wie Schnäuzelchen und ich im Urlaub schon beschlossen, wird eine Reinigung des Kamerasensors wohl langsam unvermeidlich, will man nicht ständig die Artefakte ausstempeln. Jedenfalls: Das Heu ist gemacht, das Getreide abgeerntet, die Felder warten aufs Umpflügen.

 

Anschließend noch Einkaufen – Junior saß das erste Mal in einem dieser Einkaufswägen mit Rennmobil vorne dran und war total begeistert davon. Brav ist er ja immer beim Einkaufen, dieses Mal aber ganz besonders und er wollte das Rennmobil gar nicht so gerne wieder verlassen.

Zu Hause erwartete mich dann die Post, die mir die neue LaLu vorbeigebracht hatte. Sehr gut, denn so werde ich nachher mein Mittagspäuschen damit verbringen, die Zeitschrift durchzublättern und dazu den guten Apfelsaft trinken. Bei der Hitze, die jetzt schon wieder draußen herrscht, ist das auch das einzig Wahre!

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch noch einen schönen Sommernachmittag!

Dienstag (23.08.), kein Wölkchen am Himmel, bereits um 11 Uhr 27°C 

Wespenattacke!

Da kommt man morgens auf die Idee, den ersten Apfelbaum leer zu räumen, weil die Kelterei endlich Obst annimmt. Eine gute halbe Stunde klappte das auch problemlos – dann sahen die Wespen wohl, dass ich vorhabe, sie ihrer Nahrungsquelle zu berauben und bliesen zum Sturm auf die Bastille. Ich flüchtete. Und das in ziemlich schnellem Tempo.

Nun gut, der Baum ist jetzt ungefähr ein Drittel leer. Vielleicht geht ja heute abend noch ein wenig, wenn es etwas kühler ist und die Biester sich beruhigt haben.

Einen Wäschekorb voll Äpfel habe ich jedenfalls schon, wespensicher gleich im Kofferraum meines Autos in der kühlen Garage gelagert…

Glücklicherweise hat es heute früh ein wenig genieselt, so dass ich die Gelegenheit nutzte und sofort nach dem Frühstück in den Garten sauste, um all die Falläpfel einzusammeln, die ich in den letzten Tagen aufgrund Hitze und Unmengen hochaktiver Wespen liegen lassen mußte. (Dass Junior nicht begeistert war, dass er nicht in den Garten durfte – wegen der Wespen – muss ich nicht erst betonen). Eineinhalb Schubkarren Gammeläpfel mußten entsorgt werden, dafür stehen jetzt drei Tränkeimer guter Äpfel auf der Terrasse und wollen verarbeitet werden. Die ersten beiden Kilo habe ich schon kleingeschnippelt für die Apfel-Honig-Marmelade, die Schnäuzelchen so gerne ißt. Jetzt gehen die Zitronen aus und Gelierzucker habe ich auch nicht mehr genug. Da muß ich wohl erst mal einkaufen gehen.

Inzwischen haben die Wolken sich verzogen und es ist wieder richtig heiß draußen. Mein Schwiegerpapa mäht den Rasen und wird dabei tatkräftig von Junior unterstützt, der mit seinem (leeren) Schlauchwagen ebenfalls „Rasen mäht“. Ein herrliches Bild.

Freitag (19.08.), frühmorgens noch regnerisch, ab 10 Uhr sonnig und sehr warm 

 

Heute…

  • 6 Gläser Sott’Aceti
  • 3 groooße Gläser Apfelmus
  • 15 Gläser Apfelgelee nach verschiedenen Rezepten und in verschiedenen Gläsergrößen. Am Besten (und auch sehr einfach: 750ml Apfelsaft, 100ml Weißwein, Saft von 2 Zitronen, 1 Päckchen Gelierzucker 2:1)
  • leider noch keinen Stall gemacht…
Mittwoch (17.08.), sonnig, kaum Wolken, 27°C

Schawül

Puh. Das Thermometer zeigt eigentlich bloß 23 Grad. Anfühlen tut sich das aber wie viel, viel mehr. Und richtig schwül und drückend ist es dazu. Jetzt war ich gerade ein Stündchen im Garten – es reicht. Ich verzieh mich wieder ins Haus.

Apfelsaft

Eine ziemlich mühselige Methode, Äpfel zu verarbeiten, wenn Sie mich fragen: Mittels Dampfentsafter. Aus 2kg Äpfeln bekommt man im Verlauf von zwei Stunden einen Liter Apfelsaft.

Das Ganze hat aber einen Vorteil: Es läuft ziemlich gut nebenher, man muss nur immer wieder mal nachsehen, ob der Entsafter auch nicht trocken kocht. Ab und an muss man einen Schwung des erzeugten  Saftes wieder oben reinkippen. Ein Tipp meiner Oma an ihre Schwiegertochter, meine Mutter. Ich verstehe zwar nicht, warum das funktioniert – aber man bekommt tatsächlich mehr Saft aus den Äpfeln als ohne das Überkippen, ich habs probiert.

Geschmacklich scheiden sich am Saft die Geister: Schnäuzelchen empfand ihn als zu intensiv („den muß man ja eins zu zehn verdünnen“), ein Bekannter wiederum fand ihn zu dünn. Nun ja, wir sind sowieso große Schorlenfreunde, insofern wäre zu dünn für uns kein Problem.

Vier Liter Saft habe ich nun also gewonnen. Eingeflaschte. Im Kühlschrank steht noch ein Dreiviertelliter zum sofortigen Verzehr. Passenderweise ist der gekaufte Saft – der letzte Tetrapack – heute abend gekippt *schüttel* und ich konnte ihn weggießen .

Nun gut, jetzt ist jedenfalls ein großer Teil des Fallobstes versorgt. Nicht, dass nicht jeden Tag wieder was runterfiele. Und so viel können die Pferde ja gar nicht fressen, da bekommen sie ja Kolik….

Lecker!

Ich kann also vermelden: Belle de Fontenay schmeckt auch als Kartoffelpüree ausgesprochen lecker! (Auch wenn es eine festkochende Kartoffel ist).

Heute versuchte nämlich zur Abwechslung einmal ich mich an einem Braten. Sonst ist das ja eher Schnäuzelchens Metier. Aber beim Durchstöbern meiner Kochbücher im Bereich ‚Äpfel‘ fiel mir dieses Rezept für dänischen Apfelbraten ins Auge. Obst hängt ja weiß Gott genug am Baum, also los. Wir bekamen heute nachmittag auch noch spontanen Besuch von einem Freund Schnäuzelchens, zunächst zum Kaffee. Glücklicherweise hatte ich jede Menge Mirabellenkuchen gebacken,  und zwar den hier. Er schmeckt nicht schlecht, aber mein Lieblingskuchen wird es nicht, wenn ich ehrlich bin. Aber er ist sehr sparsam – er ist nämlich unheimlich sättigend, so dass jeder von uns nur ein Stück davon aß. Für morgen ist also noch genügend da.

Hach, ich schweife ab. Besagter Freund blieb auch noch zum Abendessen.  Es war schon ein wenig lustig, einfach rauszugehen, einen weiteren Topf Kartoffeln auszuleeren und schon hatte ich genug für einen männlichen Esser mehr. Allerdings sollte Belle de Fontenay mal ihre eigene Beschreibung lesen, denn dann wüßte sie, dass sie hörnchenförmig wachsen soll und nicht so, wie sie da heute aus der Erde kam. Bei etlichen Kartoffeln mußte ich erst mal einen Lageplan anlegen, wie ich sie schälen soll 😀 Nun ja, als Hörnchen konnte man die seltsamen Auswüchse zum Teil auch bezeichnen.

Jedenfalls: Als Kartoffelbrei schmeckt sie sehr gut. Ich glaube, diese Sorte werde ich mir fürs nächste Jahr merken…