Laksa Ayam

Guten Abend, werte Freunde der guten Küche. Nachdem unser letzter Ausflug uns auf die französischen Antillen geführt hatte, werden wir uns heute auf die andere Seite des Globus bewegen. 10.800 km östlich von Deutschland liegt Malaysia im südchinesischen Meer. Der Staat – eine der wenigen Wahlmonarchien der Welt – teilt sich in zwei Hälften auf: Die Malaiische Halbinsel im Westen schließt südlich an Thailand an, während die östliche Hälfte sich über einen Teil der Insel Borneo erstreckt. Die tropischen Gebiete sind die Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten, wie dem Borneo-Zwergelefant, der Bengalkatze sowie unzähliger Orchideenarten.

Wie so häufig im asiatischen Raum ist auch in Malaysia die Küche beinahe so farbenprächtig wie die Natur der Länder. Recht lebendig geht es im übrigen auch auf den malaiischen Märkten zu. Hühner beispielsweise werden dort lebend gehalten – der Kunde kann sich so von der Qualität der Ware überzeugen. Für viele Deutsche vermutlich undenkbar, dort aber üblich.

Ayam – das Huhn – ist dann auch zum Hauptbestandteil unseres Abendessens avanciert. Aber keine Angst. Die verarbeitete Hühnerbrust habe ich fertig vorbereitet beim Metzger erstanden. Auch wenn die Familien meiner Eltern beide ihren Ursprung in der ländlichen Landwirtschaft haben, entzieht sich das korrekte Schlachten und Verarbeiten einer Henne dann doch meiner Kenntnis. Und das ist wohl auch gut so, wenn Sie mich fragen.

Wie in der asiatischen Küche üblich, wird zunächst mal alles Mögliche in mehr oder weniger große Teile verarbeitet. Nüsse, Koriandersamen und Kümmel fein gemahlen (meiner alten Kaffeemühle sei Dank), Chilischoten, Knoblauch und Zwiebeln kleingeschnitten, Frühlingszwiebeln und das Hühnerfleisch in eher großen Stücken. Den Tofu (chin. 豆腐, jap. 豆腐, vietnam. 豆腐) habe ich zugegebenermaßen weggelassen.  Bohnenquark liegt nicht gerade auf unserer Wellenlänge hier im Haus.

Die Zutatenliste des Laksa Ayam garniert dabei die malaiische Küche mit Elementen aus Indien, Indonesien und China. Die Reisnudeln (Rice vermicelli) beispielsweise stammen aus China, während die Kemirinüsse wiederum aus Indonesien stammen. Leider war ich gezwungen, eben diese durch Macadamianüsse zu ersetzen, wie so oft sind die spezielleren, asiatischen Zutaten hier in Deutschland nicht ganz einfach zu bekommen.

Zunächst kombinert man Zwiebeln, Knoblauch, Nüsse, Kümmel, Koriander, Tomaten und Chilies zu einer sehr schmackhaften Mischung. Diese Mischung wird mit dem Fleisch, Sojabohnensprossen, Frühlingszwiebeln und Kokosmilch vermengt. Zuletzt werden die Reisnudeln untergemengt und man ist am Ziel:

Im übrigen ist auch dieses Rezept regional sehr unterschiedlich. Die hier zu sehende Variante stammt aus einem sehr hochwertigen Kochbuch v0n Christian Teubner. Einen Autor, den ich sehr empfehlen kann. Nicht unbedingt für die Alltagsküche, denn die Rezepte haben in der Regel einen gehobenen Anspruch, aber das hindert uns ja bekanntermaßen erst einmal nicht.

Forscht man im Netz nach „Laksa Ayam“ findet man unzählige weitere Varianten. In einem indonesischen Wikibook beispielsweise findet sich eine Variante, die mit Zitronengras, gekochten Eiern und nennenswert mehr Flüssigkeit arbeitet. Lustig ist übrigens die automatische Übersetzung via Google Translate: Dort wird aus 5 cm kunyit bakar die Anweisung „5 cm Kurkuma Kraftstoff“.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bis zum nächsten Mal eine gute Zeit.

4 Kommentare zu “Laksa Ayam

  1. @fundelchen: Im Gegenteil, asiatische Gerichte sind häufig eher Kalorienarm. Am meisten dürfte die Kokosmilch zu buche schlagen, das sind je Portio knapp 200 Kalorien. Der Rest sind Reisnudeln, Hühnerfleisch und Gemüse. 🙂

    @Ruthie: Jepp, davon werden wir heute auch noch mal satt.

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