Richtig schön war das gestern. Perfektes Gartenwetter im Hochsommer. Nicht zu heiß, sondern eher angenehm. Zahlreiche Wölkchen am Himmel und eine kleine Brise sorgten dafür, dass es sich schön werkeln ließ. Ich hatte mir vorgenommen, endlich einmal meine Haupt-Unkrautecke im Garten anzugreifen. Der Hartriegel nämlich. Um und unter ihm wuchern Brennesseln, der Farn erdrückt die daneben stehenden Rosen und viel anderes Unkraut, dessen Namen ich nicht kenne, wächst dort auch. Eine mit Berg befüllte Schubkarre war der Erfolg dieser Aktion.
Der Farn war bei Übernahme unseres Hauses vor fünf Jahren ein riesiges Gebilde, das sich anschickte, immer mehr vom Garten zu erobern. Eigentlich war er ja schon schön, aber in der Größe wollten wir ihn nicht haben. Also rückten wir ihm jedes Jahr ein wenig mehr zu Leibe. Inzwischen ist er so eingedämmt, dass er in dieser Form bleiben darf. Sein helles Grün kontrastiert so schön zum rot der alten Rosen!
Eben diese Rosen habe ich auch zurück geschnitten. Die eine hat schon wieder unglaublich viele lange Wildtriebe entstehen lassen. Sie blühen auch dieses Jahr wieder eifrig. Die Rosen, nicht die Wildtriebe. Dieses Rosenbeet besteht schon viele Jahre, unsere Vorbesitzerin hat es bereits angelegt. Ein paar der Rosen haben wir umgepflanzt, aber der Rest macht sich dort immer noch sehr gut.
Da das Wetter immer noch nicht allzu schweißtreibend war, habe ich mich vom Hartriegeleck dann gleich zum Einfahrtsbeet begeben. Im linken Beet war nicht allzuviel zu tun, ein wenig Unkraut – vor allem diese unsägliche Ackerwinde – mußte weichen, ein paar verblühte Rosenblüten wurden abgeschnitten und ein wenig Samen vom gelben Mohn habe ich in einen Briefumschlag geschüttelt. Den werde ich dann im Garten verteilen – gelber Mohn ist einfach nur schön, der darf ruhig überall wieder kommen.
Im Eckbeet gab es ebenfalls genügend Verblühtes zu entfernen. Rosen und Frauenmantel vornehmlich. Während ich ein Teil des Beetes vom Unkraut befreite, stolperte ich völlig überraschend über zwei winzig kleine Irispflanzen. Die haben sich dort wohl ganz unbemerkt selbst hin ausgesät. Ich bin ja mal gespannt, wie sie einmal blühen werden.
In das Ecke habe ich dann die Dreimasterblume gesetzt, die ich von meiner Mutter bekommen hatte. Der große Wurzelstock war allerdings noch von mir geteilt worden, so daß ich noch eine zweite Hälfte hatte, die ich dann neben den Buchs setzen konnte. Auch zwei vergessene Dahlien habe ich noch ins Eckbeet gesetzt – auch wenn sie nicht mehr üppig zum Blühen kommen, das Wichtigste ist, dass sie nicht kaputt gehen. Noch sahen sie gut aus.
Graham Thomas hatte im Sturm ziemlich gelitten, ein langer Trieb hing etwas traurig herunter, war aber nicht gebrochen. Glücklicherweise fand ich einen passenden Stock und konnte die Rose ’schienen‘. Jetzt sieht sie wieder gut aus, der Stock fällt kaum auf. Und – der Buchs. Der durfte in den letzten fünf Jahren ungehindert wuchern, wie er lustig war. Gestern aber griff ich das erste mal zur Schere und versuchte, ihm eine Kugelform zu geben. Es ist sogar einigermaßen geglückt, wie ich finde.