Ausgegraben

Da war es wieder – das wunderbare Herbstwetter. Die Sonne lachte den ganzen Tag vom Himmel, so daß es mich am Nachmittag in den Garten zog. Mit Grabegabel und Gartenschere ging es hinaus, um endlich die Dahlien aus der Erde zu heben. Dieses Mal habe ich auch daran gedacht, in die Körbe mit den Dahlien einen Zettel mit einer passenden Notiz zu legen, damit ich hoffentlich im nächsten Frühsommer weiß, welche Knollen zu welcher Pflanze gehören. Nicht, dass ich wieder – wie dieses Jahr – eine niedrige Dahlie in den Beethintergrund pflanze.

Nachdem Junior auch noch nicht wieder ins Haus wollte – er arbeitete mit dem Unkrautstecher im Westbeet und endlich durfte er dies auch einmal tun, ohne dass er verjagt wurde – machte ich mich noch ans Zurückschneiden der Stauden. Der Rückschnitt der Herbstastern landete wieder direkt auf dem Beet mit den Montbretien, obwohl ich mir da wenig Hoffnung mache. Winterschutz hin oder her, die werden einfach jedes Jahr weniger. Entweder ich gebe sie auf oder ich freunde mich mit dem Gedanken an, dass ich sie – wie die Dahlien – im Herbst aus- und im Frühjahr wieder eingrabe.

Mittwoch (31.10.), sonnig, 10°C

Schnee im Oktober

Morgens um sieben in Bayern. Und achtzig Prozent meiner Dahlien sind noch in der Erde. Glücklicherweise ist der Boden noch so was von ungefroren, ich habe also ein wenig Hoffnung, daß die Knollen noch nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ansonsten – habe ich schon einmal erwähnt, dass ich das Knirschen von frisch gefallenem Schnee unter den Schuhen liebe? Diese Stille in der Natur, keine Vögel, auch die Autos an der Bundesstraße hört man nicht (gut, man hört sie normalerweise sowieso kaum, aber bei frischem Schnee ist alles totenstill.) Nur das Knirschen. Einfach Toll.

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Schnell noch mal…

Morgen soll es schneien. Im Laufe des Tages wird die Schneefallgrenze auf 400 Meter herunter gehen. Unser Garten liegt auf knapp 500 Metern Höhe. Und die Hälfte des Apfelbaumes hing noch voller Äpfel.

Nun nicht mehr. Ein großer Wäschekorb voller Äpfel steht nun im kühlen Keller und sollte die nächsten Tage noch verarbeitet werden, denn diese Äpfel sind leider nicht lagerfähig. Aber Apfelkuchen, Apfelmus und Apfelmarmelade sind schließlich leckere Dinge!

Nichts mehr gewöhnt

Offensichtlich habe ich meinen Garten in der letzten Zeit ein wenig vernachlässigt. Oder wie erklärt es sich, dass ich nach eineinhalb Stunden platt wie eine Flunder bin?

Im Frühbeetkasten wächst es munter vor sich hin. Zumindest auf der einen Seite, wo ich Rucola gesät hatte. Ich glaube, da ist bald mal ein wenig Ernten fällig. Nur der Feldsalat will nicht so wirklich. An manchen Stellen ist er gar nicht aufgegangen, obwohl es neues Saatgut war. Das finde ich nun weniger schön.

Neben dem Frühbeet stand einer meiner ausrangierten Pferde-Tränkbottiche. Möhren fühlen sich darin offensichtlich recht wohl. Leider stand der Pott zu sehr unter dem Dach des Holzunterstands – die Möhren wären bestimmt größer ausgefallen, hätten sie mehr Wasser bekommen. Nun sind sie geerntet und die restliche Erde landete im Hochbeet.

Daraufhin war das Tomatenbeet dran. Unglaublich, wie viele grüne Tomaten da noch dran hingen! Da für das Wochenende Frost angesagt ist, wurde es nun allerhöchste Zeit, sie zu ernten und zum Nachreifen ins Haus zu bringen. Zwei Schubkarren Tomatengrün habe ich entsorgt, das Beet daraufhin schön durchgehackt und vom Unkraut – vornehmlich Löwenzahn – befreit. Irgendetwas sollte ich mir auch noch mit dem Salbei einfallen lassen. Ein riesiger Busch ist das geworden!

Ein paar Topftomaten hatte ich ja auch gehabt, was ich aber vermutlich nicht wiederholen werde. Und neben diesen Töpfen stand auch ein Pott mit Zitronenmelisse. Überraschung! Hatte ich im Frühsommer noch das Gefühl gehabt, die Melisse habe den Winter so gar nicht überlebt – ist sie nun wieder da. Zwar nicht besonders üppig – aber immerhin. Das freut mich sehr, denn Tee aus frischer Melisse ist etwas furchtbar Leckeres und obendrein hätte Schnäuzelchen neulich zum Kochen mal welche gebraucht…

Dann schritt ich noch am Wohnzimmerbeet zur Tat. Stauden abschneiden. Puh – was da unter den hohen Stauden (Phlox, Sonnenhut, Astern) so an Unkraut zum Vorschein kam – mich gruselt es. Zwei Dahlien habe ich auch schon aus der Erde geholt, obwohl es mir immer sehr schwer fällt, das zu tun, so lange sie noch schön blühen. Es sind zwei niedrige Dahlien, die eine rot, die andere hat mir dieses Jahr keine Blüten gegönnt.

Donnerstag (25.10.), bedeckt, ein wenig Sonne, 13°C

Herbstsonne

In der Küche stehen drei Flaschen Tomatensuppe, denn gestern konnte ich noch einmal gute zweieinhalb Kilo schöner, roter Tomaten ernten. Überhaupt ist immer noch etwas zu ernten im Garten. Die letzten Möhren zog ich heute aus der Erde, es sind zwar zu viele, um sie gleich zu essen, aber ich wollte das Beet abräumen. Die Karotten wuchsen auf der einen Hälfte des Hochbeetes und dort ist die Erde ziemlich zusammengesackt. Optimal also, um demnächst die Erde aus den diversen Kübeln aufzunehmen. Vorher jedoch mußte jede Menge Vogelmiere, die sich breit gemacht hatte, entfernt werden. Zum Glück geht Vogelmiere problemlos aus der Erde…

Meine Karotten geben mir allerdings Rätsel auf. Das ist nämlich der zweite Grund, warum ich die nun geerntet habe – sonst hätte ich nämlich bald nichts mehr zu ernten gehabt. Irgend etwas frißt sie. Sie stecken in der Erde und sehen vollkommen harmlos aus, aber wenn man sie herauszieht, bestehen sie nur noch aus einer leeren Hülle. Und das meine ich wörtlich. Ungefähr der äußere Millimeter der Karotte ist noch existent. Der Rest ist weg. Fort. Verschwunden. Ausgehöhlt. Ich frage mich schon, wer so was macht…

Die Quadratbeete sind auch geräumt. Im Einen wuchs sowieso nur noch die Zucchinipflanze. Drei letzte Zucchini konnte ich noch ernten. Auf dem zweiten Quadrat stehen nun nur noch die Pastinaken, die dürfen da auch noch ein wenig bleiben. Ich bin wirklich gespannt, wie die schmecken – ich habe noch nie Pastinaken gegessen.

Im Obstgarten ging es auch weiter. Der Rhabarber hat komplett eingezogen, Unkraut wucherte noch jede Menge drum herum. Nun nicht mehr 🙂 Die Himbeeren waren komplett abgeerntet und ich habe sie gleich noch zurück geschnitten, ebenso die Johannisbeersträucher. Ach ja, im Kartoffelbeet habe ich nun auch noch die letzten Steckzwiebeln eingesetzt. Es ist wohl schon sehr spät dazu, aber im vergangenen Jahr habe ich sie auch erst so spät gepflanzt und sie sind ganz wunderbar gewachsen!

Sonntag (14.10.), 15°C – gefühlt aber wärmer, sonnig mit Wolken

Liebe Günzburger Zeitung…

Liebe Günzburger Zeitung,

als langjähriger Leser Ihres Blattes fand ich es jetzt doch einmal an der Zeit, mich auch zu Wort zu melden. Insbesondere in Ihrer Rubrik „Internet & Multimedia“ lässt der journalistische Anspruch doch immer wieder zu wünschen übrig. So auch am 4. Oktober diesen Jahres.

Ich gebe ja durchaus zu, dass derartige Themen einen gewissen Aufwand bedeuten. Gerade aber von einer Zeitung, die in einem nennenswerten Teil ihres Verbreitungsgebiets keinerlei erwähnenswerte Konkurrenz besitzt, würde ich mir doch ein wenig mehr erwarten.

Während ihr Artikel über e-Reader durchaus nicht als „falsch“ einzustufen ist, bleiben doch einige Punkte unerwähnt, die für eine angehende digitalisierte Leseratte von nicht geringer Bedeutung sein dürften. Vermutlich ist das „Fachmagazin SFT“ (Spielfilmtechnik) sich dieser Dinge nicht bewusst gewesen oder der Autor des Berichts hielt sie schlicht nicht für relevant.

Lassen Sie uns doch mit der Modellauswahl im Artikel beginnen, dem wohl größten Schwachpunkt des Artikels:

Der Weltbild Reader, obgleich der wohl günstigste Reader, den man derzeit auf dem Markt findet, dürfte eigentlich keiner Kaufempfehlung wert sein. Der Preis macht eben nicht alles: Der Reader verwendet die veraltete eInk Vizplex Technik, die im Vergleich zu den aktuellen Displays einen erheblich geringeren Kontrast aufzuweisen haben. Im Sonnenlicht ist dies noch nicht problematisch, im Kunstlicht allerdings macht es keinen Spaß. Die fehlende WLAN Verbindung mach den Einkauf von Büchern zur Tortur, man ist auf die Übertragung auf Adobe Digital Editions (dazu später mehr) angewiesen. Mit rund 220 Gramm ist der Reader auch vergleichsweise schwer.

Kein Vergleich mit dem einfachen Reader von Amazon, dem Kindle (ohne Touch, Paperwhite oder andere Ergänzungen). Zusammen mit der beinahe perfekten Einbindung des Amazon Shops ist dies der Reader der Wahl für den Einsteiger. Denn nur Amazon hat es bisher geschafft, die Benutzung des digitalen Lesegeräts so einfach umzusetzen.

Sonys PRS-T2 ist sicherlich auch kein schlechtes Gerät – nur war es bereits veraltet, als es auf der Bildfläche erschien. Verglichen mit der zeitgleich erschienenen Konkurrenz jedoch verliert er deutlich. Amazon und Kobo verbauen bessere Displays, die gleichzeitig eine integrierte Beleuchtung besizten. Für den gleichen Preis. Sony betrieb mit dem T2 lediglich einfache Modellpflege und hat damit effektiv den Anschluß an den Markt verloren.

Womit wir auch gleich auf die beiden derzeit wohl besten Reader kommen. Da ist auf der einen Seite Amazons Kindle Paperwhite, auf der andederen Seite den Kobo Glo. Die wichtigsten Unterschiede im Überblick: Die Displays der beiden Geräte haben eine spürbar höhere Auflösung als die Konkurrenz. Wer am Beispiel eines iPad 3 den Unterschied einmal gesehen hat, wird dies nicht mehr missen wollen. Das Lesen ist noch angenehmer und entspannter, da die Schrift gestochen scharf abgebildet wird. Bei beiden Geräten kommt eine integrierte Beleuchtung hinzu, wodurch auch schlechte Lichtverhältnisse kein Problem mehr darstellen. Beide Reader sind ebenfalls für 130 bis 140 € erhältlich und stechen damit den Sony aus.

Das 160 € teure Pocketbook Touch ist – wie der PRS-T2 – ebenfalls ein solides Gerät, der Preis ist allerdings nicht gerechtfertigt, berücksichtigt man den Funktionsumfang der neuen Alternativen.

Kommen wir zum Schluß nun aber zur eigentlichen Gretchenfrage bei der Entscheidung für einen eReader, denn im Grunde muss man sich hier zwischen zwei Lagern entscheiden. Dank drakonischem digitalem „Rechtemanagement“ sind die technisch hervorragenden Reader von Amazon nicht mit dem Rest der Welt kompatibel. Nachdem die Verlagswelt scheinbar darauf besteht, die Fehler der Musikindustrie zu wiederholen, muss man sich hier also  für ein Übel entscheiden.

Die eine Seite – Amazon – verwendet ein eigenes (also proprietäres) System zum Schutz vor unerlaubter Verfielfältigung. Man verheiratet sich hier mit einem Hersteller (das sind wir ja von Apple oder Google schon gewöhnt…) und bekommt dafür alles aus einer Hand. Das Ergebnis ist ein System, das gut zusammenspielt. Dies ist vor allem für technisch unbedarfte Personen von immenser Bedeutung. Das wird jeder zu schätzen wissen, der seine Eltern über ein Telefon durch diverse Computerprobleme navigieren musste. Zusammen mit dem gut integrierten Shop garantiert dies ein einfaches Einkaufserlebnis ohne größere Nebenwirkungen.

Die andere Seite – also der Rest der Welt – setzt heute auf ePub Bücher, die durch Adobe Adept geschützt werden. Grundsätzlich sind so geschützte Bücher auf jedem Adept-Reader zu lesen. Was zunächst gut klingt bedeutet aber in aller Regel eine gewisse Bastelei, denn die zu Adept gehörige Software „Adobe Digital Editions“ ist nicht gerade der König der Benutzerfreundlichkeit. Probleme sind hier immer wieder anzutreffen. Die Vielfalt der Geräte ist dabei auch ein Problem, denn die Qualität Integration der verschiedenen Online Shops variiert sehr stark.

Sicherlich könnte man noch einiges mehr über diese Thema verlieren, jedoch würden Sie dann wohl eine zweite Seite für diese Rubrik benötigen. Nichts desto trotz sollte man aber eine gewisse Recherche erwarten können – insbesondere wenn man bedenkt, dass in den letzten Wochen vor Erscheinen des Artikels eine ganze Reihe von neuen Geräten vorgestellt wurden.

In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Tag,

Ihr Schnäuzelchen