
Hallo, hier bin ich wieder, der Oskar.
Tja, wo soll ich anfangen. Nun lebe ich schon seit zwei Wochen hier im Haus bei den Zweibeinern und ich finde es ziemlich prima. Wenn man nur ausreichend motzt, bekommt man meist auch die leckeren Fleischbrocken hingestellt. Da bekomme ich dann auch Schützenhilfe vom ollen Churchill, der mault nämlich wesentlich gekonnter als ich. Kein Wunder, hat er doch etliche Jahre mehr Übung in der Sache. Wenn ich mal fünfzehn bin, habe ich diesen jämmerlichen Tonfall „kurz vor dem Verhungern“ bestimmt auch ganz hervorragend drauf!
Und wenn die Dosenöffner mal nicht da sind, steht immer was von dem ollen Trockenfutter in der Küche. Auch nicht schlecht.
Ach ja, die beiden kleinen Zweibeiner. Die sind auch gar nicht so schlimm, wie ich am Anfang annahm. Dem kleineren Zweibeiner habe ich schon drei Mal eine gescheuert, aber irgendwie hat sie immer noch nicht ganz raus, wie ich das meine. Sie meint immer noch, dass man mich vom Essen abhalten kann.Nächstens kommt sie noch auf den Gedanken, sie könne mir am Fell zausen oder mich herumzuschleppen versuchen wie sie es beim ollen Churchill macht.
Der größere Zweibeiner – der ist lustig. Wenn er auf dem Sofa sitzt, kann man ganz hervorragend nach seinen Füßen haschen. Anfangs hat er dann immer angefangen rumzuheulen, aber seitdem seine Mama darauf achtet, dass er immer seine Filzpuschen anhat, ist das ganz prima. Man kann mit ihm auch ganz toll Fangen spielen, das ist fast so gut, wie mit meinen Schwestern draußen. Im Notfall gibt es auch genügend Plätze, wo ich mich verstecken kann, wenn es mir mal zu doll wird. Unter das Sofa kommt der Zweibeiner zum Glück nicht drunter – wie praktisch!
Inzwischen kenne ich auch schon das ganze Haus. Da gibt es ein Zimmer, wo große Schubladen unter dem Bett sind. Hu, da kann man sich hervorragend drin verstecken! Auch unter dem großen Bett im großen Zimmer, in dem so viele Spielsachen liegen. Bislang hat die ganz kleine Zweibeinerin auch nicht versucht, mich unter das Bett zu verfolgen. Obwohl ich meine Pfote nicht dafür ins Feuer legen würde, dass sie da nicht drunter kommt. Klein genug wäre sie noch dafür…
Das Sofa ist inzwischen mein liebster Platz geworden, dicht gefolgt vom großen Laufstall. Vor allem abends, wenn die großen Dosenöffner auf dem Sofa liegen, da kann man sich ganz prima an sie kuscheln. Schön warm. Allerdings finden sie es anscheinend nicht so toll, wenn ich ihnen dann auf den Schoß klettere und ihnen das Gesicht abküsse. Kann ich nicht verstehen, ehrlich. Ich möchte Ihnen ja nur meine Hochachtung dafür ausdrücken, dass ich in dieses Schlaraffenland ziehen durfte.
In den letzten Tagen durfte ich auch mal durch die Terrassentüre nach draußen gehen. Aber ganz ehrlich, es ist ja recht spannend, die Welt da draußen zu erforschen, aber ich glaube, ich verschiebe das, bis das kalte, weiße Zeug nicht mehr liegt. Heute bin ich immerhin mal bis zum Ende des einen Dings gegangen, was die Dosenöffnerin das Wohnzimmerbeet nennt. Das Gestrüpp, das da wächst, schützt einen immerhin vor Wind und Wetter. Aber als sie dann „pspsps“ gemacht hat, bin ich lieber ganz schnell wieder auf die Terrasse geflitzt. Nicht, dass sie auf die Idee kommt, mich ganz da draußen in der Kälte zu lassen *brrrr*.
So, genug für heute, ich werde mich wieder gemütlich aufs Sofa legen, bis zum nächsten Mal,
Euer Oskar!