Der Hänger – Teil 1

hängerSonntag vor einer Woche haben Minchen und ihre werte Frau Mutter (Sie wissen schon, die aus Lutetia) wieder einmal unseren guten, alten Pferdehänger einer Reinigungskur unterzogen. Zum Glück – das muss man so schon fast sagen – haben sie dabei auch einen Blick unter die Gummimatten geworfen, die ansonsten immer so schön den Unterbau des Hängers vor unseren Augen verborgen halten. Was da zum Vorschein kam, dass vermuten Sie wohl bereits, hat uns nicht gerade gefallen:

kaputter boden

Nach einigem hin- und her haben wir beschlossen, dass es doch eigentlich nicht so schwer sein kann, diesen Boden selbst auszutauschen. Eigentlich wollte ich ja Urlaub auf dem Balkon machen. Stattdessen wird jetzt halt die Werkstatt beehrt. Das schadet wohl auch nicht, denn schließlich bin ich dann ja weg von der Straße. Oder so…

bretterNun denn, die erste Hürde haben wir bereits genommen. Ein Schreiner vor Ort hat uns die passenden Bohlen auf die Länge des Hängers zurechtgesägt, rund drei Meter lang und fünf Zentimeter stark. (Bitte entschuldigen Sie hier das schrecklich unscharfe Photo…)

Abholen konnte ich besagte Bohlen noch am Samstag. Bei der Gelegenheit „durfte“ ich mit dem Gespann aus Nobelhobel und Hänger mal wieder umdrehen üben, was in dem eher kleinen Hof des fraglichen Schreiners durchaus eine Herausforderung war. An dieser Stelle meinen Dank an den Erfinder der stufenlosen Automatik (hier: Multitronic), die ein derartiges Manöver sehr angenehm gestaltete. Das Holz liegt jetzt brav in unserer Werkstatt und harrt zusammen mit mir der Dinge, die da kommen.

img_0407Die erste Bestandsaufnahme nach einer gründlichen Dusche mit dem Hochdruckreiniger fiel dann an und für sich ganz positiv aus. Einige Schrauben wurden erst einmal ins Alteisen geschickt, die machten mir keinen übermäßig vertrauenswürdigen Eindruck mehr.

Ähnlich sah es mit einigen Teilen der Elektrik innerhalb des Hängers aus. Zumindest wissen wir nun, warum die Innenbeleuchtung nicht mehr funktionierte…

IMG_0408Ein guter Bekannter meines Vates, seines Zeichens ebenfalls Schreiner, hat mir dann glücklicherweise noch ein wenig Arbeit erspart. Zunächst war nämlich der Plan der, die Holzbretter mit einer Lasur etwas haltbarer zu machen. Seine (allemannische) Meinung war recht eindeutig: „Dees kaasch d’r schpare“. Zu Deutsch: „Das kannst Du Dir sparen“. Offensichtlich sind die Hinterlassenschaften der Pferde derart aggressiv, dass eine Lasur da keinen nennenswerten Vorteil bringen würde.

Samstag Nachmittag war ich schließlich kurz vor dem Versuch, die erste der alten Planken aus dem Hänger hebeln zu wollen. Nur um gleich wieder einen Schuß vor den Bug zu kassieren: Unter dem Hänger ist natürlich noch diverse weitere Elektrik verlegt. Hätte ich mir denken können, irgendwie muss ja der Strom zur Beleuchtung des Nummernschildes gelangen. Und da ich mich mit meinem Waschbärbauch eigentlich nicht unter den Hänger mühen will, war die Antwort hier relativ einfach: Unter einem unserer Garagenstellplätze gibt es eine Grube, von der aus man bequem ohne Hebebühne oder dergleichen an einem Fahrzeugboden arbeiten kann. Eine gute Gelegenheit, diesen Teil meiner Werkstattausrüstung endlich einmal einzuweihen.

Recht schnell reifte parallel allerdings auch die Erkenntnis heran, dass man das Dach des Hängers wohl herunternehmen müsse. Zumindest, solange ich die Garage nicht um wenigstens 60 Zentimerter aufstocken würde. Da dies nicht in Betracht kam, freut sich jetzt unser Nachwuchs über ein großes „Zelt“ in der Einfahrt:

IMG_0412

Zu zweit liess sich der Hänger daraufhin gut in die Garage hineinrangieren:

hänger garage 1

Viel länger hätte das gute Stück allerdings auch nicht sein dürfen.

Wie die Geschichte weitergeht, erfahren Sie im Laufe der nächsten Tage. Bis dahin werde ich Ihnen hoffentlich Antworten auf einige drängende Fragen geben können. Beispielsweise ob in der Grube Kohle (oder Krokodile) zu finden waren. Oder ob der Ausbau der Planken nun doch ohne eine Ladung Zaubertrank zu machen war.

Schalten Sie also wieder ein, wenn es heißt „Der Hänger – Teil 2“.