HipBag die Zweite

Mein Apfeltelefon irritierte mich gerade, bot mir seine Autokorrekturfunktion doch das Wort „Hopsbahn“ als Alternative zu „HipBag“ an *kopfschüttel*

Jedenfalls ist hier wieder eine fertig geworden. Für die gute Bekannte, die auch den Dinobody bekommen wird. Sie war von meiner praktischen Hüfttasche so begeistert, daß sie mich bat, für sie auch eine anzufertigen.

Der hellgelbe Stoff mit den zarten Blümchen ist schön schlicht und paßt gut zum schwarzen Jeans. Auf die Vlieselineverstärkungen des Jeansstoffes habe ich dieses Mal verzichtet, das ist auch ohne stabil genug…

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Schnitt: Schnabelinas HipBag
Stoffe: örtlicher Stoffladen

Ei, ei, ei, was wird denn das…

So, jetzt hab ich Urlaub. Keiner, der mich von A nach B hetzt. Und was ist? Schlechtes Wetter. Nichts mit raus in den Garten und Knie quälen. Und die Arme sehen auch nicht mehr aus wie die eines Junkees. Gar keine blutverkrusteten Löcher und Ratscher, da die Dornen keine Möglichkeit hatten anzugreifen. Hach, und die Fingernägel sind tatsächlich immer noch sauber. Vielleicht koche ich heute noch ein Rhabarber-Orangen-Vanille Gelee. Es stehen nämlich immer noch Rhabarbersaftflaschen von Anno dunnemals herum und sollten verarbeitet werden. Eine Serie habe ich schon mal probehalber gekocht. Schmeckt sehr gut. Mal was Anderes.

Nun, da es eben so ist, wie es ist, muss ich zwangsläufig quilten (worüber ich wirklich sehr traurig bin). Hier nun die Fortsetzung des Ratespiels: Na, was wird das wohl?

 

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Bertie im Mai

Uuups, schon wieder etwas fertig. Obwohl meine Nähmaschine bei Minchen ist (was meinen Mann zu der Bemerkung veranlasste: „Es ist schon komisch hier. Ich vermisse das Geräusch Deiner ratternden Nähmaschine. Ungewöhnlich“), bekomme ich doch hin und wieder Gelegenheit sie zu benutzen. Zuhause alles flugs zusammengesteckt, in den Plastikbeutel gepackt und ab gehts. Dort noch schnell Stall gemacht und dann nichts wie ran an mein gutes Stück. Das hat den Vorteil, dass man daheim mehr in den Garten gehen kann, um seine Knie und den Buckel zu ruinieren.

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Wenn ich so….

gekrümmt, ja man könnte sagen, mehr liegend als kniend unter meinen Rosen sitzte und Unkraut jäte, dann gehen mir so mancherlei Dinge durch den Kopf. Was koche ich heute. Was wohl die Kinder machen?  Au, verd.. schon wieder ein Dorn im Rücken. Eigentlich möchte ich ja aufhören, ach ne, die eine Stelle noch…Und immer öfter frage ich mich, wie lange ich diese Rumschutscherei auf den Knien wohl noch machen kann. Unweigerlich fällt mir dann ein freundlicher Spruch meiner Frau Nachbarin ein, die mich bei der Arbeit zwischen meinen Rosen sah:  „Ach guten Tag Frau….., gehen sie wieder ihrem Vergnügen nach? “  Grrrr…

 

Angrillen

Nun, vielleicht nicht ganz.

Angegrillt haben wir hier natürlich schon vor einiger Zeit. Dann wieder auch nicht. Nachdem mich kürzlich mal wieder etwas der Frust gepackt hatte und hier noch ein passender Gutschein herumlag, wurde ich mal wieder im Netz der Netze aktiv und sponsorte die Wirtschaft mit ein paar meiner Euros. Heraus kam dabei Der Grill™:

Der Grill

Der Grill™

Also das Original, das einzig Wahre, das Gerät, an dem sich die Gemüter um so grundsätzliches drehen wie: Weber oder die Konkurrenz (ich mag keine Kopien) – Kohle oder Gas (ich wollte einen Grill für Echte Männer™).

Ja, mir ist schon klar, dass ich mich gerade mit der letzten Aussage dem Spott von Minchen und ihrer Frau Mutter (sie wissen schon, die aus Lutetia) aussetze…

Wissen Sie was? Ich kann damit ganz gut leben. Man lebt ja schließlich nur zweimal. Sagte Bond. James Bond. Und er muss es ja wissen, hat er doch ein gewisses Händchen, was Frauen betrifft. Oder vielleicht auch nur das passende Drehbuch. Ob das mir auch hilft, fragen Sie? Nun, wohl eher nicht.

Was Sie wohl unweigerlich zum nächsten Punkt bringt: Was will ich mit dieser Assoziationskette von Ihnen? Nun, hauptsächlich die Zeit herumbringen, bis meine Photoverwaltung die ganzen neuen Bilder von meiner Apfeltasche heruntergeladen hat. Sonst hätte ich hier ja stattdessen einige Minuten Stille auf der Tonspur gehabt, das hätte sie wohl nicht unbedingt von Ihrer Sitzgelegenheit gehauen.

Wir sind bereit!

Wir sind bereit!

Letzte Woche also haben wir bei bestem Sommerwetter (an dieser Stelle nochmal meinen persönlichen Dank an Petrus) aus einem Paket voller Einzelteile das fertige Endprodukt hergestellt.

Ich kann Ihnen sagen, in schwarzem Hochglanzlack sieht das Ding ja schon edel aus. Praktisch ist es nicht. Fingerabdrücke meinen Sie? Ja, das auch, aber das meine ich nicht. Lassen Sie mal auf schwarz lackiertes Metall eine halbe Stunde die Hochsommersonne draufknallen, dann wissen Sie, worauf ich hier zart anspiele.

Nun denn, auch das ist ein lösbares Problem, es ist ja dann auch wieder nicht so ungewöhnlich, dass ein Grill so heiß wird, dass man ihn nicht mehr einfach so anfassen kann. Also wohl doch kein Mangel.

Ein Stück Schweinebraten hatten wir griffbereit und haben ihn mit Steve Raichlens Basic Barbecue Rub bearbeitet. Der Ur-Amerikanischsten aller Würzmischungen, der absolute Gold-Standard aller Rubs. Klingt theatralisch. Ist es auch. Schmeckt aber richtig gut, die Kombination aus (unter anderem) Paprika, Pfeffer, braunem Zucker, Rauchsalz (Hickory), Knoblauch und Zwiebeln.

Voilà

Voilà

Gute anderthalb Stunden später war es dann soweit, zusammen mit den Kartoffeln haben wir den Braten vom Feuer genommen und haben zu einer sehr vernünftigen Zeit dann auch unser Abendessen genossen. Was erstaunlich ist, denn sonst bin ich beim Grillen eigentlich eher zu spät als pünktlich (also von „zu früh“ reden wir lieber mal gar nicht).

Geschmeckt hat es sehr gut, vor allem auch Tags darauf, als wir die übrig gebliebene Hälfte zum Mittagessen abgearbeitet haben.

Heute haben wir darauf hin einen Gang hochgeschaltet. Begonnen hat alles wieder mit einem Schwung des Basic Barbecue Rubs. Sie merken schon, es scheint in unserer Küche einen gewissen Stellenwert zu haben. Dazu möchte ich noch erwähnen, dass es sich mitnichten um ein Fertigprodukt handelt. Alle Würzmischungen werden in meiner Grillküche selbstverständlich eigenhändig zubereitet.

In diesem Falle stammte die Idee für unser heutiges Erlebnis aus Memphis, altägyptisch Men-nefer, beziehungsweise Inbu-hedj, und Hut-ka-Ptah. Je nach dem halt, was Sie bevorzugen. Nach einigem Hin- und Her habe ich mich dann doch wieder für Memphis entschieden.

Strategisch an der Mündung des Nildeltas gelegen (rund 20 km südlich des heutigen Kairos) war es eine bedeutende Stadt in der Zeit des alten Ägypten. Wie bei vielen Städten dieser vergangenen Hochkultur finden sich auch dort Relikte wie die Djoser-Pyramide oder die Ruinen des Pharaos Apries (ca. 580 v. Chr.). Dieser schaffte es trotz einer ganzen Reihe militärischer Auseinandersetzungen, die in einem Aufstand seiner Armee endeten, einen Eindruck von Wohlstand zu hinterlassen. Er verschenkte kurzerhand Ländereien, Diener und Vieh aus dem Vermögen seines Vaters.

Aber ich schweife ab.

Wir waren bei Memphis, das ebenfalls eine faszinierende Geschichte verbirgt. Es stand unter dem Schutz des Gottes Ptah, dem Schutzpatron der Handwerker, den ich heute gut hätte gebrauchen können (seien Sie beruhigt, entgegen meiner sonstigen Statistik bin ich noch unverletzt). Erst mit dem Aufstieg Alexandrias begann der Niedergang von Memphis.

Was mich wieder zurück in die Gegenwart führt, den natürlich hat das alte Memphis außer auf Grund seines Namens nichts mit meinem Grill zu tun. Unser Memphis befindet sich im amerikanischen Bundesstaat Tennessee. Dort finden jeden Mai die Meisterschaften im Barbecue statt. So zeitlos wie der Sound eines gewissen Elvis Presleys ist das fragliche Rezept zwar nicht, geschmeckt hat es trotzdem.

Es handelt sich um eine der verrückteren Arten, ein Huhn zuzubereiten. Man benötigt dazu eine Bierdose, die man oben mit einigen zusätzlichen Öffnungen versieht. Das fragliche Huhn wird dann auf eben diese Dose daraufgesteckt (ja, ich meine das ernst) und so in der Senkrechten gegrillt.

Die Idee dahinter ist, dass so das Fett leichter ablaufen kann (tut es) und das Fleisch saftig und sehr geschmackvoll wird (tut es ganz sicher). Der Trick dabei ist nämlich, das gut die Hälfte des ursprünglichen Inhaltes in der Bierdose verbleibt. Ein wenig verrückt, aber unglaublich lecker.

Die wiederverwendbare Geflügelgrillbierdosenersatzhalterung.

Die wiederverwendbare Geflügelgrillbierdosenersatzhalterung.

Die Hersteller des schwarzen, kugelförmigen Kochwerkzeugs wären auf dem Markt nicht so erfolgreich, wenn sie nicht auch hierfür ein passendes Zubehörteil erfunden hätten. Was in der heutigen Zeit sehr nützlich ist, finden sich doch kaum noch Bierdosen. Glücklicherweise haben mir Minchens Eltern (die aus Lutetia) mir eines dieser Geräte überlassen und so konnte ich also direkt zur Tat schreiten.

Das Huhn wurde zuvor ausführlich mit dem so vielseitigen Rub bearbeitet. Dieser durfte ein paar Stunden einziehen.

Derweil habe ich also den Grill angeheizt. Und hatte da so mein Kreuz damit. So zwischendurch hatte ich überlegt, ob es wohl das erste Mal sei, dass ich einen Grill in Betrieb nehme. War es nicht, und irgendwann erklärte ich den Konflikt zwischen mir und der Glut dann zu einer persönlichen Kiste.

Das half.

Es dauerte zwar ewig, bis ich eine Glut hatte, und die war dann erst mal für gut eine halbe Stunde viel zu heiß, aber dann konnten wir mit nur wenig Verspätung zur Tat schreiten. Also „wenig“ für die typischen Verhältnisse der Deutschen Bundesbahn. So eine Stunde oder so.

Das Huhn nach 30 Minuten.

Das Huhn nach 30 Minuten.

In dieser Stunde hatte ich genügend Zeit, mir Gedanken um die Frage nach dem Warum zu machen. Ich fand eine Antwort, deren Wahrscheinlichkeit nicht zu gering war und die es mir erlaubte, mich halbwegs sauber aus der Affäre zu ziehen. Ich verwende seit heute eine andere Kohle, die Stücke sind kleiner und die Brenneigenschaften völlig anders als meine übliche Quelle. Nun denn, ich werde das wohl noch optimieren müssen.

Wissen Sie was das größte Problem an diesem Grill ist?

Ganz einfach: Er ist nichts für Neugierige. Und schon gar nichts für einen alten Alemannen wie mich, der notorisch wunderfitzig ist. Denn man darf nicht alle fünf Minuten reinschauen. Auch nicht alle sieben. Oder Zehn.

Das Huhn nach 60 Minuten.

Das Huhn nach 60 Minuten.

Am Besten nur genau dann, wenn es das Rezept vorsieht, beispielsweise zur Behandlung des Bratobjektes während der Grillzeit (haben wir in diesem Fall nicht) oder zum Nachlegen von Kohlen wenn’s mal wieder länger dauert (so lange dauerte es in diesem Fall nicht).

Das Rezept war eindeutig und ich möchte es für Sie kurz zusammenfassen, so dass Sie das gesamte Ausmaß meines Leidens erkennen können:

Sie nehmen also den Geier, stellen ihn auf den Grill und schließen diesen.

Wenn er dann fertig ist, so nach frühestens 1¼ Stunden nehmen Sie ihn vom Grill und lassen ihn noch fünf Minuten ruhen. Fertig.

So einfach ist es, und doch so schwierig.

Ergebnis, das Zweite.

Ergebnis, das Zweite.

Perfekt war es noch nicht, weil das mit der Hitze im Grill noch nicht so hundertprozentig klappt und wir auch etwas ungeduldig waren, gab es ein, zwei Stellen, die nicht so ganz durch waren.

Dann gibt es noch so ein paar Tricks von Minchens Mutter (die aus Lutetia¹), an die ich schlicht nicht gedacht hatte. Zum einen sollte man die Haut an ein paar Stellen anpieksen, so dass das Fett leichter abfließt.

Und was noch viel, viel wichtiger ist, die Haut des Vogels kann alle halbe Stunde oder so mit einer Lösung aus Olivenöl und dem Basic Barbecue Rub eingeschmiert werden. So wird sie knuspriger.

Wissen Sie, was an letzterer Kiste das allerschönste ist? Nicht die knusprige Haut, obwohl man sich auch für diese niederlegen könnte, wenn sie einem so richtig gelingt, nein.

Ich darf wieder zwischendurch einen Blick unter die Haube werfen!

In diesem Sinne:

Bon appetit!

¹ Eine Frage verbleibt an dieser Stelle: Wie oft muss ich Ihnen die Kiste von Lutetia hier schreiben, bis Sie mir das auch tatsächlich abnehmen würden? Ein gewisses statistisches Interesse ist hier in mir geweckt…

Mirabellenmarmelade

Ab heute können wir wieder problemlos unsere Einfahrt entlangfahren.

Bisher mußten wir uns nämlich immer um die herabhängenden, schwer tragenden Äste der Mirabelle herumlavieren. Diese erntete ich heute nahezu ab – gleich mit den Ästen. Eine große Schüssel ergab das.

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Nachdem mich das letzte Kilo der gelben Früchtchen beim Entkernen schier zur Weißglut brachte, habe ich sie diesmal ganz in den Pott geworfen und mit ein wenig Wasser geköchelt. Anschließend habe ich sie durch mein Passiergerät gejagt und dann weiterverarbeitet. Ging fix und nun stehen dreizehn neue Gläser mit Marmelade in der Küche.

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Dann kam Schnäuzelchen und meinte, dass die Verwendung des Geräts mit den Kernen nicht so schlau sei, ob ich nachgelesen habe, ob man das dürfe.

Er nu‘ wieder *grummel*

Dummerweise stimmte die Betriebsanleitung ihm zu. Muß ich mich bei den restlichen zu verarbeitenden Unmengen an Mirabellen nun doch wieder mit dem Entsteiner abplagen?!?!? Da wird man ja zum Hirsch!

Wie haltet ihr das bei derartigem Obst???