In dem verzweifelten Bemühen meine Stoffe zu verringern, war ich auf der Suche nach einem Quilt, der mich einerseits herausforderte, andererseits meine Stoffreste verringerte und außerdem leicht irgendwohin mitzunehmen war. Da bot sich dieser Quilt an, denn es sind lauter kleine Quadrate, auf denen die einzelnen Bilder entstehen sollen. Das Original dieses Quilts befindet sich im New York Metropolitan Museum of Art und sieht so aus:
Caswell Carpet c. 1835, Castleton, Vermont by Zeruah Higley Guernsey (later Caswell), worked in chain stitch in colored wools on dyed homespun. 12 feet x 12 feet 6 inches.
Der „Caswell Teppich“ ist ein herrausragendes Beispiel Amerikanischer „folk art“ des 19. Jahrhunderts. Zeruah Higley Guernsey Caswell brauchte gut 5 Jahre, um ihn zu sticken.
Caswell konnte hervorragend mit Nadel und Faden umgehen. Sie hat die Wolle ihrer eigenen Schafe versponnen und hat den Rückseitenstoff für die Stickerei selbst gewebt. Ihr Vater stellte Spinnräder und dazugehörige Werkzeuge her und so ist es überliefert, dass Caswell für ihre Arbeit eine hölzerne Nadel benutzte.Gestickt wurde mit einem Stickrahmen. Jedes der 66 Motive wurde getrennt hergestellt und später zusammengenäht.Zwei der Quadrate tragen die Initialen zweier Indianer des Potawatami Stammes, die am College für Medizin in Castleton, Vermont, studierten. Die Bewohner des Örtchens wechselten sich in der Beherbergung der zwei Studenten ab und wahrscheinlich haben sie während ihres Aufenthalts im Caswell Haus die zwei Quadrate hergestellt.
Corliss Searcey aus Castlemaine, Australien hat diesen Quilt nach dem Teppich nachempfunden und mit Appliqué hergestellt.
Und eben den will ich jetzt versuchen nachzuarbeiten. Das erste Bild ist schon fertig.
Es ist noch nicht gewaschen und auch nicht gebügelt. Man möge mir das verzeihen, aber das möchte ich erst machen, wenn alle Teile zusammengenäht sind, denn sonst franst es womöglich zu sehr aus. Jedenfalls habe ich mir da ordentlich etwas vorgenommen. Bin gespannt, ob das Teil jemals fertig wird.
Wahnsinn….das ist eine Arbeit, aber gefällt mir sehr sehr gut.
LG Mathilda 😊 🐦
Liebe Mathilda, ich bin halt sehr konservativ, was die Farben angeht. Das gatschige Zeugs mag ich überhaupt nicht, es sei denn manchmal für Wandbilder, aber die hat man ja auch nicht dauerhaft da hängen. Danke für Deinen Kommentar. Liebe Grüße Birgitt
Alle Achtung! Ein ähnlicher Quilt hat mich an dieses Hobby geführt. Ich war in einem Stoffladen um eine Handvoll Stoffe für ein Utensilo zu kaufen (mein erstes Enkelkind war im Anmarsch und ich hatte seit Jahrzehnten nicht mehr genäht). An der Wand dieses Geschäftes hing ein großer Quilt in Erdtönen, alles mit der Hand gefertigt, unglaublich schön! Meine Arbeiten sind einfache Projekte gewesen, an solch ein Kunstwerk traue ich mich nicht heran. Aber Du kannst das! Viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Elvira
Liebe Elvira, das ist nicht so schwer, wie Du denkst. Ich habe schon verschiedene Methoden ausprobiert. Es gibt darüber ohne Ende viel im Internet auf you-Tube. Am Besten hat mir das von Piece o’cake von Betty Goldsmith gefallen. Nur für die Stämmchen wende ich die Methode von Di Ford an. Sehr praktisch. Jedenfalls hat der erste Teil schon riesigen Spaß gemacht. Danke für Deinen lieben Kommentar. Birgitt
Um Himmels Willen, da können noch deine Urenkel dran arbeiten. Aber trotzdem sehr schön. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen!
Gruß Frau Käferin
Liebe Frau Käferin, wenn ich mal dran bin, dann geht das ziemlich schnell. Aber es soll ja auch ein Zeitvertreib sein. Ich mach halt so, wie ich Lust und Laune habe. Gruß Birgitt
Das sieht sehr gut aus!
Habe mir mit dem Beitrag auch sehr viel Mühe gegeben.
Nur mal so als Frage: Wie lange sitzt Du an so einem „Bild“? Für mich sieht das unheimlich (zeit)aufwendig aus.
Also die Schablonen habe ich an einem Abend fertig. Dank des PC, der mir das ja in gewünschter Menge druckt. Ich mache die Schablonen „The Piece o’cake way“ Das ist nach Becky Goldsmith. Das Oberlay ist auch in einer Viertelstunde gezeichnet. Allerdings habe ich für das nächste Bild keines mehr gemacht, sondern mit meiner Lightbox direkt auf den Stoff gezeichnet, so dass ich weiß, wo die Stücke hinkommen. Das Applizieren, ich mache needle-turn appique, geht auch flott. Habe mir das alles bei Becky Goldsmith auf You-Tube angesehen und finde diese Methode für mich am besten. Also so ca 14 Tage habe ich gebraucht. Allerdings habe ich dazwischen auch andere Sachen gemacht. Ich hoffe,das beantwortet Deine Frage. Es ist wirklich nicht so schlimm, wie es aussieht und macht unheimlichen Spass. LG Birgitt
Wow!
Das ist ja eine Wahnsinnsarbeit!
SIeht total toll aus!
Ich konnte dir leider auf deinen Kommentar bei mir nicht direkt antworten, weil du als No-Reply-Blogger unterwegs bist.
Ich suche für den Vogel entweder den Link raus oder ich stelle die Schablone noch online.
Liebe Grüße
Ina
Liebe Birgitt,
deine angefangenen (drei? oder sind es noch mehr?) Quilts werden allesamt wunderschön. Den Caswell Carpet will ich mir am Freitag mal im Original ansehen, hoffentlich finde ich ihn. Becky Goldsmith muss ich mir wohl auch einmal ansehen, wenn ich wieder Internet im Haus habe, sprich in Deutschland.
Ich glaube, ich könnte noch sehr viel von dir lernen, nicht nur über das Quilten.
Liebe Grüße
Carmen
Au ja, schau Dir bitte den Teppich mal in Natur an. Warst Du vorher schon einmal im Metropolitan Museum of Arts. Wenn nicht, dann musst Du Dir unbedingt die Bilder von Salvatore Dali anschauen. Gigantisch. LG Birgitt
Ja und nein. Als wir bei unserem letzten Aufenthalt hier im Metropolitan waren, hatten wir schon einen Besuch im Guggenheim hinter uns und die Kinder hatten dann (verständlicherweise) keine Lust mehr. Wir haben uns also nur den Roof Garden angesehen und den Ausblick genossen. Diesmal gehe ich alleine, da habe ich dann Zeit und Ruhe, mir anzusehen, was ich will. Dali fand ich vor Jahren auch faszinierend, aber irgendwie hat diese Faszination bei mir inzwischen nachgelassen.
Liebe Grüße
Carmen
Leider war diesmal nicht ein Quilt ausgestellt, auch Dali habe ich nicht zu sehen bekommen, dafür aber vieles andere.
Liebe Grüße Carmen
Das ist aber schade. Hier mal der link zu dem Teppich: https://www.nga.gov/collection/gallery/iadtxtl/iadtxtl-14754.html Zu Salvatore Dali möcht ich nur sagen, dass ich eigentlich das Tollste an seinen Bildern fand, dass überhaupt kein Pinselstrich zu sehen war. Wie Photos und trotzdem in Öl. Faszinierend. Ist eigentlich im Guggenheim Museum immer noch die riesige Picasso Ausstellung? Erzähl, was hast Du sonst alles Tolles gesehen? Liebe Grüße Birgitt
Danke für den Link. In der Bücherei hab ich mir ein Buch über Quilts gekauft, das auch sehr interessant ist, denn dort sind alte Quilts abgebildet. Soweit ich weiß gibt es im Guggenheim momentan keine große Picasso-Ausstellung, aber ich war noch nicht drin, deshalb weiß ich es nicht genau. Im Met gab es auch einige sehr beeindruckende Picassos zu sehen. Am Wochenende waren wir zum ersten Mal in den Cloisters. Warst du dort auch schon einmal?
Das sind die Anlagen bei der Statue of Liberty, oder? Ich war zwar dort, bis ganz oben im Kopf, bei über 30°, aber zu mehr hat es nicht gelangt. Ich bin immer nur kurz in NY gewesen. Immer im Sommer. Da ist es dreckig und unerträglich. Ich war in der Bowery (lauter Junkees und Drunks, die auf der Straße lagen), in China Town, Greenwich Village, zur Weltausstellung und 5th Ave und Co bei meinem letzten Besuch. War in der Met auf Long Island, am Beach und in der Nähe des UN Gebäudes (Headquarter of AFS). Wünsche Dir noch eine schöne Zeit! Meine Gedanken sind bei Dir! Liebe Grüße, Birgitt
Nein, die Cloisters sind eine Außenstelle des Met ganz im Norden von Manhatten. Von der Penn Stadion fährt man noch eine halbe Stunde mit der U-Bahn dorthin. Auch wenn du immer nur kurz in NY warst, hast du doch schon vieles gesehen. Ich bin ja auch immer nur kurz dort, danach bin ich immer völlig erledigt. Morgen fahre ich wahrscheinlich noch einmal, denn ich muss es ausnutzen, dass die Kinder noch Schule haben.
Liebe Grüße
Carmen
Ich bin ja auch ein Depp. Der Teppich ist nicht im Met. Museum. Er ist im National Museum of Art in Washington DC. Dann kann das ja nicht klappen. Aber der Dali war damals im Met. Gruß Birgitt
Liebe Birgitt, das habe ich inzwischen auch bemerkt. Aber es macht nichts, ich glaube, er ist auch in Washington momentan nicht zu sehen. Die Stoffe sind wohl zu empfindlich, um sie ständig präsentieren zu können. Einige Abteilungen im Met waren abgesperrt. Ich vermute mal, dass der Dali dort zu sehen gewesen wäre, denn ich habe wirklich fast alles angeschaut.
LG Carmen
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