Seit zehn Tagen ist die Sattelkammertür offen.
Am ersten Tag trauten sich weder Rocky noch Rambo raus.
Ein Pferd, das seit elf Jahren bei mir eingestellt ist, hat eine sehr tierliebe Besitzerin, Frau E. Sie hat Hunde, Katzen, das Pferd und sogar Schafe.
Jedenfalls ist sie die morgendliche Betreuerin der Katerchen und hat einen großen Anteil daran, wie sich die beiden entwickeln. Mit ihr gingen sie also nach draußen- um nachmittags wieder drin zu sein.
Und am nächsten Tag waren sie weg. So ganz. Nicht ein Schwanzspitzerl. Abends zur Futterzeit – meine Schicht – war immerhin Rocky da.
Am nächsten Morgen vermeldete Frau E – beide Kater da.
Tja – und dann war drei Tage lang nur Rocky da. Frau E machte sich große Sorgen.
Aber das war zum Glück unnötig. Seit zwei oder drei Tagen sind sie da, tagsüber erschraken sie einmal den nichtsahnenden Nachbarssenior, der nur in seinem Schuppen etwas holen wollte und völlig überraschend von einer in Panik geratenen Katze „überrannt“ wurde, die sich vor dem ach so gefährlichen Herrn in Sicherheit bringen wollte. Die Nachbarn wissen jetzt also auch Bescheid.
Heute Abend entdeckte ich Rambo im Heulager, der mich genau beim Füttern beobachtete.

Und als ich in der Dämmerung nach ihnen rief, kamen beide anmarschiert zum Futter abholen. Das gibt‘s aber immer erst, nachdem sie ein paar Leckerli aus der Hand schnabuliert haben.
Und ein Loch ist jetzt auch in der Tür, damit wir diese wieder absperren können. Die noch fehlende Klappe wird dann etwas später eingesetzt, wenn das Loch akzeptiert wurde.
