Sonntags im Garten

Auch an Pfingsten ist hier mehr Wühlen als feiern. Die Schwiegereltern sind da und das bedeutet im Normalfall Arbeitsanfälle.

Die Gartengarnitur wurde aufgebaut, allerdings an anderer Stelle, da wir feststellen mussten, dass die geschotterte Terrasse heftig als Katzenklo benutzt worden war. Da uns dort, neben der Thujahecke, sowieso immer die Mücken fressen – seit zwei Jahren auch tagsüber – haben wir mal einen neuen Versuch gestartet, hinter dem Haus beim Gemüsegarten. Schaumermal.

Schwiegermama griff zur Gartenschere – jetzt kommen wir wieder problemlos in unsere Garage, da die Hecke deutlich zurück geschnitten wurde.

Im linken Garagenbeet haben die Tomaten „Bocati“ und „San Marzano“ ihren Platz bezogen. Die Möhre in diesem Beet tat viel, aber nicht keimen, obwohl ich hier neues Saatgut benutzt hatte. Da ist jetzt ein Loch im Beet, wo wohl die nächsten Tage was anderes hin kommt. Aber die Radieschen sehen gut aus! Und die Zwiebel macht sich auch recht gut.

Und tatsächlich hat unsere Vanessa das erste Mal Blüten angesetzt!!! Ich freu mich jetzt schon auf die ersten Trauben. Hoffentlich wird es wahr!

Ssssummmmmmm

Da reitet man so konzentriert vor sich hin und plötzlich sagt die zu Besuch weilende gute Freundin: „Was ist das denn?“

„Das“ waren gefühlte Hunderttausend schwärmende Bienen. Über meinem Reitplatz. Knapp oberhalb Reiterhöhe.

Es summte wie verrückt. Das Zwergi ließ sich davon nicht beirren, wir stellten uns mal in eine nicht kontaminierte Reitplatzecke und hofften, dass die Biester sich bald für eine Richtung entscheiden und abschwirren würden.

Nö.

Ich gab das Reiten dann auf, denn sie verteilten sich immer breiter über den Reitplatz. 800 Quadratmeter voller Bienen. Wir flüchteten über den Hinterausgang, der Hauptausgang war versperrt

Während ich mit Zwergi um den Stall marschierte, um an der anderen Seite hinein zu gehen, breiteten sich die Bienen über die Koppel aus. Schecke und Traber kamen panisch angeschossen und wollten in den Stall, dabei hat die Schecke dann beinahe Zwergi und mich mit platt gemacht.

Die Lotte und ihre Mutter waren noch auf der Koppel am Wald – wir mussten eine Weile zuwarten, bis sich die Bienenwolke auf dem Weg dort hin gelichtet hatte.

Als Schnäuzelchen und ich dann zurück kamen, jeder ein Pferd an der Hand, hatten sich die Bienen gerade niedergelassen. Zu schade, dass ich sie nicht einsammeln kann, dann wären sie jetzt meine. Der Passus im BGB über herrenlose, weil schwärmende Bienen, ist so ziemlich das Einzige, was mir aus der Schule und dem Unterricht in „Recht“ im Kopfe geblieben ist. Ob der heute noch so drin steht?

Jedenfalls können Sie hier eine schicke Bienentraube sehen, wenn Sie dem Link folgen. Der imkernde Nachbar ist informiert, vielleicht sammelt er sie noch ein.

https://owncloud.nehmer.net/index.php/s/we436zZqcbSZ6PW

Himmelfahrtsarbeiten

„Die Heuraufe ist unterspült und steht nicht mehr stabil“, sprach Schnäuzelchen. Also ran an den Speck, Himmelfahrt hin oder her. Erst mal die Pferde wegsperren, was die gar nicht witzig fanden, denn JETZT wollten sie Heu fressen!!!

Nur Gut, dass sie so komische Elektrobändel ohne Saft als Grenze akzeptieren.

Dann die Raufe angehoben und weggefahren. Dabei brauchte es eine Weile, bis Schnäuzelchen wieder genau wusste, wie das zu geschehen hatte mit dem Anheben. Wenn man das aber auch nur alle Jubeljahre mal machen muss.

Und dann kommt erst mal das olle Heu unter der Raufe zum Vorschein das Meiste davon hat der Trecker über den Rand der Miste befördert, der Rest war Handarbeit

Dann den Boden, wo die Füße der Raufe hinkommen, noch etwas ausgleichen und schließlich die Raufe an ihren neuen Platz gestellt. Direkt über das Loch.

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Da jetzt aber erst elf Uhr am Vormittag war, haben wir uns noch etwas ausgedacht. Nachdem ich ja dieses Jahr auf die glorreiche Idee kam, Herrn Vater ein neues Buch über Tomaten zum Geburtstag zu schenken – inclusive verschiedener Samen von im Buch vorgestellten Sorten – erwarte ich dieses Jahr deutlich mehr Tomatenpflanzen als sonst. Also mußte Schnäuzelchen noch mal an den Akkuschrauber, ein neues Rahmenbeet aufbauen… die Dielen hatte mir zum Glück die befreundete Schreinerin schon passend zurechtgesägt.

Das Beet selbst werde ich dann nach der NoDig Methode aufbauen, ein wenig an die Gegebenheiten angepasst. Nun steht erst mal der Rahmen.

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Im Gemüsegarten rückte ich heute einem Teil des Unkrauts zwischen den Umrandungssteinen zu Leibe. Stein ausbauen, Wurzelwerk raus, Stein einbauen. Ganz rum bin ich aber nicht.

Und dann habe ich noch mal einen Zwergischreck aufgebaut. Da ist jetzt ein Insektenschutznetz drüber. Ich möchte meine Pflanzen nicht so gern alle dem Kohlweißling zum Frass vorwerfen… und gegen die Katzen hilft‘s auch.

Zwergi fand es dann aber nur in der ersten Runde gefährlich, dann war es auch schon als uninteressant eingestuft. Die junge Dame macht Fortschritte!

Regenschauerfrust

Kaum verlässt man das Haus, kann man sicher sein, dass es gewittert oder nur einfach so regnet. Nicht sofort, nein. Erst, wenn man sich gerade auf dem Kniekissen niedergelassen hat oder angefangen hat, das Pferd zu putzen. Und dann nieselt es nicht nur, dann gibt es einen Guss, der sich – im wahrsten Sinne des Wortes – gewaschen hat.

Auch heute war diese Sorte Wetter vorhergesagt. Aber ich habe es heute tatsächlich nicht nur geschafft, das Zwergerl zu longieren, ohne nass zu werden, sondern danach auch noch das rechte Garagenbeet zu jäten, zu lockern, die Petersiliensetzlinge einzubuddeln sowie Koriander und Dill zu säen.

Und da die Katzen hier immer der Ansicht sind, sie müssten in den frisch gerechten Beeten etwas hinterlassen und dabei auch noch das Unterste zuoberst scharren, habe ich das hoffentlich ein wenig vereitelt. Vliestunnel im Mai. Wie bescheuert.

Das (fast) erste Turnier

Denn eigentlich war das Zwergerl schon letzten Herbst einmal unterwegs, aber nicht mit mir, da ich aufgrund gebrochener Grosszehe nicht reitfähig war. Demzufolge waren wir beide vergangenen Samstag das erste Mal gemeinsam unterwegs.

Ich war nervös ohne Ende, wobei nicht wirklich ein Grund dafür bestand, hatte Zwergi das im letzten Jahr doch souverän gemacht und auch die letzten Fahrten in fremde Hallen waren problemlos verlaufen. Ich war trotzdem nervös. Die ersten Turniere mit einem jungen Pferd sind einfach immer spannend, weil man meist nicht so sicher sagen kann, was auf einen zukommt. Von erster Start gleich ein Sieg (Zwergis Mutter) bis wildes Herumbocken (das Pferd eines Bekannten, das ich für ihn ritt) habe ich schon alles erlebt…

Aber sie machte das alles hervorragend. Im Hänger gestanden wie eine Eins, in aller Ruhe gefressen (und was ist das toll, denn die Lieselotte hat im Hänger zwar etwas Heu geknabbert, aber von Hafer fressen, geschweige denn alles verputzen, konnten wir bei ihr nur träumen).

Ausladen, satteln, zum Turnierplatz führen, in der Abreitehalle führen: Alles ohne Probleme. Sie guckte sich alles interessiert an, aber das war‘s auch schon. Als ich dann aufsaß und sich alles gut anfühlte, verging auch bei mir die Nervosität

Auf dem Bild sieht die Halle leer aus, aber das war sie mitnichten. Aber die fremden Pferde waren völlig uninteressant. Eher guckte sie kurz an den Bandenpunkten. Die Lichtreflexe auf dem Boden, die schon so manches Pferd schrecken würden, waren wiederum auch völlig uninteressant.

Draußen guckten wi dann noch ein wenig zu, und sie fand die Zuschauer schon spannend, blieb aber total brav stehen.

In der Prüfung selber war es dann nicht mehr so lässig, da sie den Richterwagen, der sehr groß und auch noch weiß war, extrem unheimlich fand. Anfangs wollte sie gar nicht in seine Nähe, als die Aufgabe zu Ende war, hatte sie sich dann gewöhnt, was für den nächsten Start hoffen lässt, der für irgendwann im Juni geplant ist.

Sonntagsschnipsel

Die Schwalben sind wieder da und haben ihr altes Nest bezogen. Ich freue mich sehr darüber, haben wir doch lange warten müssen, bis Schwalben unseren Stall als geeignete Immobilie betrachtet haben. Das ist jetzt das dritte Jahr in Folge. Und das erste Mal, dass kein neues Nest gebaut wird, sondern das Alte wieder bezogen wird. Es ist direkt über der Laufbox, sodass mich etwaiger Dreck dort eh nicht stört. Und der Platz ist so geschickt ausgewählt, dass da auch keine Katze hinkommt, es sei denn sie könne fliegen.

Der Wein beginnt nun auch auszutreiben. Ich bin soo gespannt, ob es dieses Jahr die ersten Trauben gibt – im dritten Jahr ist das ja möglich.

In den Apfelbäumen summt es ganz nett, glücklicherweise haben die Blüten den Hagel von vorgestern recht gut überstanden

Auch die Pferde dürfen wieder aufs Grün, wenn auch noch nur zeitweise und in Zweiergruppen. Alle zusammen würden sie nur losbocken und dazu ist der Untergrund zu nass und rutschig, was einfach zu verletzungsgefährlich ist. Unnötig zu erwähnen, dass sie das total doof finden, wenn sie nicht mit aufs Grün dürfen.

Schnäuzelchen hat mittags dann angegrillt, allerdings mit weniger Qualm als der Nachbar, der letztes Wochenende angrillte, sehr zu Zwergis Entsetzen, die nämlich gerade longiert wurde und bei jeder Runde den direkten Blick auf die deutliche Flamme und den Qualm hatte – Situationstraining der besonderen Art, da alle Instinkte griffen – dafür war sie unglaublich anständig und hörte immer noch auf mich, wenn auch spannig.

Ich glaube aber, das mit dem Wein haben wir versäumt?

Nachmittags stellten wir fest, dass sich im rechten Pfosten des Heuunterstands Rote Mauerbienen einquartieren. Es ist nett anzusehen, wie sie in die Löcher schlüpfen und wieder hinauskommen. Natürlich mußte ich gleich nachlesen, was uns jetzt mit diesen bevorsteht. Wenn ich es richtig verstehe, sind wir sie bis Mitte Juni wieder „los“ und die nächste Generation schlüpft erst nächstes Jahr endgültig.

Die Radieschen im Frühbeet sind abgeerntet und der Salat sieht gar nicht schlecht aus. Allerdings finden die Schnecken das auch – heuer haben wir eine regelrechte Plage dieser Biester.

Im Koppelbeet ist der Spinat aufgegangen, der Einzige aller Spinatversuche. Das andere war aber auch altes Saatgut, das war wohl nix mehr. Rechts davon hab ich jetzt mal versuchsweise Babyleafsalat gesät – noch nie gemacht, schaumermal… und aller Platz, der ums Frühbeet rum noch frei ist, ist für den Sellerie reserviert, der noch bis zu den Eisheiligen im Haus bleibt. Zwar blühen schon die Kastanien, was ziemlich sicher keinen Bodenfrost mehr bedeutet, aber überall liest man, Sellerie sei eine Diva, also sind wir mal lieber vorsichtig. Wo Töchting ihn neulich, als er zum Abhärten draußen stand, schon aus dem Hagelgewitter gerettet hat, wollen wir ihm nun keine Temperaturen unter acht Grad zumuten.

So, und jetzt guck ich mir noch ganz entspannt die zweite Halbzeit Kiel – Burgdorf an.

Regen im April

Unser Heubauer hat geschimpft, er müsse noch Rüben säen und Mais auch, aber die Felder seien viel zu nass, man könne mit dem Traktor gar nicht mehr in die Felder fahren

Allerdings hat es auch wirklich ordentlich geregnet, 82 Liter insgesamt. Schnäuzelchen mußte mal wieder nachschauen, was so das langjährige Mittel war. Diesmal hat er mir gleich die gesamte Tabelle aller Monate besorgt, er hatte wohl Sorge, dass er das jetzt jeden Monat für mich tun darf

Jedenfalls- für unseren Ort sind zwischen 1981 und 2010 werden im Mittel 51 Liter verzeichnet.

Das qualifiziert jetzt wohl als überdurchschnittlich…