Pfui Teufel, da vergeht einem ja vollends der Appetit. Die erste Ernte Kirschen war noch ohne Maden. Jedenfalls keine sichtbaren. Beim nächsten Durchpflücken tauchten sie dann auf, auf den Kirschen, in den Kirschen. Bäh, mich hat es richtig geschüttelt.
Unsere Nachbarn mit Kirschbäumen, die „min Öller“ daraufhin auf seinen “ Gassi geh Touren mit den zwei Ungeheuern“, gefragt hat, meinten: „Ach so ein bischen Eiweiß, das kann man doch mitessen“. Ne, also alles was Recht ist, das geht ja gar nicht. Da stellt es mich. Und was macht Frau, wenn sie heutzutage was wissen will? Brockhaus ist veraltet, also ab ins Netz. Da habe ich dann eine sehr überzeugende Seite gefunden, die ich Euch sehr empfehlen kann. Nicht nur wegen des Artikels über Kirschmaden, sondern überhaupt.
https://www.hausgarten.net/pflanzenschutz/schaedlinge/maden-wuermer-in-kirschen.html
Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, bin ich in den nächsten Gartenmarkt und habe zwei riesengroße, kirschfliegentaugliche Netze erstanden. Die waren zwar schweineteuer, aber egal. Das ganze Frühjahr freut man sich auf die Kirschernte und dann wird sie einem so vermiest. Ne, egal, Kosten hin oder her.
Also habe ich den gesamten Boden unter der Kirsche nach Kirschleichen abgesucht und Selbige aufgesammelt. Einen ganzen Vogelknödeleimer ergab das. Kerne mit und ohne Fruchtfleisch, denn wie ich gelesen habe, sitzen die kleinen Scheißerchen auch in den Kernen und fressen die auf, bevor sie sich in den Boden begeben.
Da wir noch Unmengen an Kirschen im Baum hatten und die zweifellos alle noch runterfallen würden, falls die Stare sie nicht holten, mussten wir den Maden den Weg in den Boden irgendwie vermasseln. Also haben wir die Netze am Boden ausgebreitet. So können die Kirschen runterfallen, die Maden aber nicht in die Erde.

„Min Öllen“ sammelt jetzt jeden Tag die heruntergefallenen Kirschen ab. Inzwischen sind es 3 Vogelknödeleimer voll gewesen. Die kommen dann in die Biotonne. Der Kompost beim Wertstoffhof ist ja so heiß, das überleben die gewiss nicht.

Und so sehen die Dinger dann aus, wenn sie herunterfallen.

Appetitlich nicht? Nun, wie auch immer, wenn alle Kirschen runtergefallen sind, werden wir die Netze wieder einsammeln. Im nächsten Frühjahr, wenn die Kirschen angesetzt haben, werden wir die Netze wieder ausbreiten, bis dahin langt es vielleicht auch noch für ein drittes Netz, und dann können die aus den verpuppten Maden entwickelten Kirschfliegen nicht von unten nach oben in den Baum fliegen. Zumindest mal weniger. Zusätzlich werden wir noch ein paar Äste mit Netzen einpacken und in den restlichen Baum biologische Gelbtafeln hängen. Sollte daran zu viele andere Insekten hängen bleiben, werden wir diese wieder entfernen und hoffen, dass das Netz reicht. Zumindest für eine kleine Ernte. Es ist ja nicht so, dass ich nicht gern teile, aber dann doch lieber mit den Amseln und Staren. So sind jetzt unsere Pläne. Ich werde berichten, welchen Erfolg wir hatten.