Beim Abendessen

„Dieses Brot schmeckt besser als das, das Du am Dienstag gebacken hast“, sprach Schnäuzelchen und die Kinder stimmten ihm zu.

„Ist aber derselbe Teig“, meinte ich, denn es war tatsächlich derselbe, nur eben sehr viel länger gegangen. Quasi die zweite Hälfte des Kühlschrankteigs. Hatte ich mal ausprobiert.

„Der einzige Unterschied ist, dass er viel länger gegangen ist“

Junior grinste verschmitzt. „Wie weit ist er denn gegangen“???“

Schnäuzelchen ganz trocken: „Hängt davon ab, ob er langsam oder schnell gegangen ist.“

Und dann: „Wenn du hier schon mit solch Bemerkungen um dich wirfst, dann rechne doch mal aus, was der Teig so am Tag geht, wenn er flott unterwegs ist – so mit vier km/h“

Unnötig zu sagen, dass auch noch berechnet wurde, welche Strecke der Teig gegangen wäre bei gemütlichen 3km/h – und natürlich auch die Gesamtstrecke, denn angesetzt wurde der Teig ja schließlich Montagabend und heute ist Donnerstag.

Praktische Mathematik. Mit ganz viel Gelächter.

Wir sind doch bekloppt.

Heute muss ich mal angeben

Heute hat nämlich Junior mit seinen elf Jahren das Mittagessen gekocht. Es gab selbst gemachte Spinatspätzle nach Südtiroler Art. Mit Schinken-Sahne-Sauce. Das einzige, das ich gemacht habe, war, den Schinken in Würfel zu schneiden. Alles andere hat er tatsächlich selber gemacht. Und es hat wunderbar geschmeckt.

Das darf er gerne öfter machen.

Freitag 3.4., sonnig, 13 Grad, 0 ltr.

Möge die Macht…

Okay… wirklich selbstgenäht ist nur der Jedimantel. Bademantelschnitte sind praktisch. Das teegefärbte Oberteil ist ein gebraucht erstandenes, einst blütenweißes Karateoberteil.

Ich bin gespannt auf das Gesicht und hoffe, dass alles passt. Die Ärmel des Bademantels sahen auf der technischen Zeichnung deutlich weiter aus…

Fasching naht…

… und Junior hat eine klare Vorstellung. Mal sehen, ob die Mama das passend umgesetzt bekommt. Drei Teile müssen gekauft werden, der Rest wird selbstgemacht.

Hier mal der Beginn. Glücklicherweise brauchte er sowieso neue Gummistiefel, da auch seine Füße wie Unkraut wachsen. Mit acht Jahren – na gut, fast neun – schon Schuhgröße 36… oje, wo wird das enden?

Einkaufen

Wir wollen einkaufen gehen. Junior schnappt sich seinen Geldbeutel, das Prinzeßchen bricht in Tränen aus, denn ihrer ist leer. In den letzten Wochen hatte sie ihn verlegt gehabt und daher wanderte das Taschengeld immer ins Sparschwein, für das Mama keinen Schlüssel hat.

Ich fahre also mit einem heulenden und einem nicht heulenden Kind in Richtung Supermarkt los. Nach einer Weile mein Junior, nun seinerseits mit Tränen in der Stimme: „Ich habe genug Geld, ich kaufe dem Prinzesschen ein Überraschungsei, damit sie nicht mehr traurig ist!“

Das Prinzesschen trocknete ihre Tränen, Junior machte sein Versprechen wahr und wurde mit einem dicken Dankeschön nebst Umarmung seiner Schwester belohnt.

Ich könnte sie knutschen, die zwei.

Matsche geht auch bei fünf Grad

Als ich gestern Nachmittag vom Arbeiten und anschließendem Einkaufen nach Hause komme, sitzen die Kindelein im Sandkasten. Die Außentemperatur beträgt um die fünf Grad und der Tag ist feuchtgrau.

Die Kindelein sind ein wunderbares Beispiel für „es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“. Natürlich motzen auch sie gelegentlich, wenn sie bei schlechtem Wetter mit uns raus gehen sollen. Vor allem Junior möchte viel lieber im Haus bleiben und Bücher verschlingen.

Aber wenn sie dann draußen sind, dauert es gerade mal so lang, bis sie um die Hausecke gebogen sind und die Welt ist in Ordnung.

Da werden die Inliner an die Füße geschnallt, die Stockgewehre am Rücken befestigt und schwupp – ab auf die Biathlonpiste. Oder auf die Schaukel, die im Handumdrehen zur Absprungrampe für Skispringer wird. Manchmal aber werden auch Stöcke im Garten gesteckt und sie sausen die Gran Risa hinab.

Ich schweife wieder einmal ab. Gestern lagen die Inliner in der Einfahrt, aber die Kindelein saßen im Sandkasten. Ein großer Eimer mit patschnassem Sand, mehrere Förmchen, die mehr Wasser als Sand zu enthalten schienen. Da wurde gerührt, gematscht, gebaut. Ist doch egal, ob das Wetter grau und kalt ist!