Denn eigentlich war das Zwergerl schon letzten Herbst einmal unterwegs, aber nicht mit mir, da ich aufgrund gebrochener Grosszehe nicht reitfähig war. Demzufolge waren wir beide vergangenen Samstag das erste Mal gemeinsam unterwegs.
Ich war nervös ohne Ende, wobei nicht wirklich ein Grund dafür bestand, hatte Zwergi das im letzten Jahr doch souverän gemacht und auch die letzten Fahrten in fremde Hallen waren problemlos verlaufen. Ich war trotzdem nervös. Die ersten Turniere mit einem jungen Pferd sind einfach immer spannend, weil man meist nicht so sicher sagen kann, was auf einen zukommt. Von erster Start gleich ein Sieg (Zwergis Mutter) bis wildes Herumbocken (das Pferd eines Bekannten, das ich für ihn ritt) habe ich schon alles erlebt…
Aber sie machte das alles hervorragend. Im Hänger gestanden wie eine Eins, in aller Ruhe gefressen (und was ist das toll, denn die Lieselotte hat im Hänger zwar etwas Heu geknabbert, aber von Hafer fressen, geschweige denn alles verputzen, konnten wir bei ihr nur träumen).
Ausladen, satteln, zum Turnierplatz führen, in der Abreitehalle führen: Alles ohne Probleme. Sie guckte sich alles interessiert an, aber das war‘s auch schon. Als ich dann aufsaß und sich alles gut anfühlte, verging auch bei mir die Nervosität

Auf dem Bild sieht die Halle leer aus, aber das war sie mitnichten. Aber die fremden Pferde waren völlig uninteressant. Eher guckte sie kurz an den Bandenpunkten. Die Lichtreflexe auf dem Boden, die schon so manches Pferd schrecken würden, waren wiederum auch völlig uninteressant.

Draußen guckten wi dann noch ein wenig zu, und sie fand die Zuschauer schon spannend, blieb aber total brav stehen.
In der Prüfung selber war es dann nicht mehr so lässig, da sie den Richterwagen, der sehr groß und auch noch weiß war, extrem unheimlich fand. Anfangs wollte sie gar nicht in seine Nähe, als die Aufgabe zu Ende war, hatte sie sich dann gewöhnt, was für den nächsten Start hoffen lässt, der für irgendwann im Juni geplant ist.