Wasser marsch

Freitag

8:00 der Donnerstag Abend angedachte Entschluss wird umgesetzt. Wir frühstücken gemütlich, packen unsere Siebensachen ins Auto und fahren 24h früher aus dem Grödnertal zurück. Um kurz vor 13:00 sind wir reisefertig.

17:00 auf Höhe Landsberg am Lech wird der normale Regen, den wir die ganze Fahrt über hatten, zu heftigem Regen. Autofahren macht wenig Spaß.

18:00 sind wir zu Hause. Eine Kofferkette vom Auto ins Haus wird gebildet, innerhalb kürzester Zeit ist alles im Haus, ohne dass Schnäuzelchen klatschnass ist.

18:30 ein kurzer Rundgang zeigt einen trockenen Keller. Der Reitplatz steht gut unter Wasser, der Trampelpfad zum Stall ist auch leicht überschwemmt – das gab es noch nie.

19:00 während wir beim Italiener essen, kommt die Nachricht rein, dass der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen hat. Auf seiner FA.ceboo.kseite gibt der Landkreis Tipps, was zu machen ist, wenn man in Hochwassergebieten wohnt. Das Wasseramt warnt vor einem Hochwasser, wie wir es seit 100Jahren nicht hatten im Landkreis

21:00 Kontrollgang im Keller. An einer Stelle drückt ein wenig Wasser herein. Sicherheitshalber räumen wir alles hoch, was wassergefährdet ist. Die Anwesenheit der Pumpe wird überprüft. Gut, dass wir nicht in der Nähe eines Baches wohnen… Auch in Sattel- und Futterkammer wird gefährdetes Zeug wie Futtersäcke hochgestellt.

22:50 Alles bleibt ruhig. Keller nicht nässer, der Regen wird gerade weniger. Wir gehen dann mal schlafen.

1:40 draußen geht die Sirene. Ein Blick in unseren Stall via Kamera zeigt: alles ruhig

Samstag

6:50 der röhrende Motor des Zeitungsautos weckt mich. Es regnet immer noch heftig draußen. im Keller ist das Wasser mehr geworden, alle Decken sind durchtränkt, aber das ist alles kein Problem. Im Stall geht es Pferden und Katers gut, ich füttere. Die Sattelkammer ist trocken, in der Futterkammer etwas Wasser, aber auch hier unproblematisch.

Um zehn trat dann unser Wassersauger in Aktion.

Noch ist alles problemlos, dem werden wir gut Herr. Andere haben größere Probleme, ein Bekannter muss wahrscheinlich seinen Stall evakuieren, da geht ein Bach direkt daran vorbei.

11:26 alles gewassersaugt. Am Fenster des großen Kellers läuft das Wasser am Rohr vorbei ins Erdreich, wahrscheinlich drückt es deswegen ins Haus. Eigentlich sollte es ja durch das Rohr unterm Haus durch in den Sickerschacht der Kläranlage fließen. Nach telefonischer Rücksprache mit unserem Baumenschen – jenem mit dem evtl zu evakuierenden Pferdestall – schneidet Schnäuzelchen ne Macke ins Rohr, damit das Wasser da rein geht…

17:20 Alles ist soweit im Griff. Den Übeltäter in der Futterkammer konnten wir lokalisieren, da wird nun alle zwei Stunden ein Eimer geleert. Die Kellerräume müssen alle zwei Stunden gewassersaugt werden, aber damit ist Ruhe. Alles in Allem haben wir Glück gehabt, denn keine fünf Minuten Fahrzeit entfernt im Tal ist die Günz über die Ufer getreten. Und zwar deutlich… An Regen haben wir nun seit Freitag früh insgesamt 103 Liter – und es regnet immer noch. Allerdings scheint es weniger zu werden….